The Gates Of Slumber – The Wretch
So langsam und gewollt behäbig ihre Musik auch wirken mag, so umtriebig sind The Gates Of Slumber, wenn es um neues Material geht. “The Wretch” ist ihr bereits sechstes Studioalbum seit 2004 – das zweite für Rise Above – nebst zahlreichen Kleinformaten, Split-Releases und Sampler-Beiträgen. Nicht nur für Doom-Verhältnisse feuert das Trio aus Indianapolis rasend schnell. Der Cloud dabei: Sie werden immer besser, mächtiger, präziser und setzen aktuell ein weiteres, klassisch angehauchtes Ausrufezeichen.
Sympathisch bleiern eröffnet “Bastards Born” eine wahre Tour de Force. Ein simples Riff baut sich monströs auf, Karl Simon röhrt wie ein angeschossenes Mammut und seine beiden Mitstreiter Jason McCash und J “Cool” Clyde Paradis – immerhin schon der fünfte Drummer in der kurzen Bandgeschichte – dosieren das Tempo angenehm, selbst im kurzen Anstieg gen Solo hin, das gewohnt proggig und wahnwitzig wirkt. Das darauf folgende “The Scourge Ov Darkness” setzt etappenweise sogar auf eine Spur mehr Geschwindigkeit, nur um mit pointiert eingesetzten Breakdowns zu punkten.
In einer ähnlichen Gangart geht es weiter, wobei sich in Form von “Coven Of Cain” sogar ein echter Hit auf der zweiten Albumhälfte versteckt. Bei diesem doomigen Rocker lassen Grand Magus grüßen, winken Black Sabbath in bester Drive-by-Manier. Der wahnwitzige, über zwölf Minuten lange Rausschmeißer “Iron And Fire” brennt schließlich ein echtes Slow-Food-Feuerwerk ab und beschließt “The Wretch” würdig. Hier stimmt erneut alles – Produktion, Songwriting, Vocals, instrumentale Umsetzung – alles auf feinstem Niveau. In tiefster Finsternis perlt der Schweiß von der Stirn – ein beklemmend angenehmes Gefühl, ausgelöst von drei Musikern auf dem vorläufigen Höhepunkt ihres Schaffens.
Erhältlich ab: 29.04.2011
Erhältlich über: Rise Above Records (Soulfood Music)
Myspace: http://www.myspace.com/thegatesofslumber
In Zusammenarbeit mit beatblogger.de
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