Hail!Hornet – Disperse The Curse

| 8. August 2011 | 0 Comments

Hail!Hornet

Mit Bock auf Hässlichkeit bedienen Hail!Hornet das breite Sludge-, Sumpf- und Noise-Publikum. Kein Wunder, steckt hinter dem neuen Relapse-Signing doch ein Underground-Allstar-Projekt um (Ex-)Mitglieder von Buzz*oven, Birds Of Prey, Weedeater, Alabama Thunderpussy und Sourvein. Ganze zwei Jahre hat das Quartett an „Disperse The Curse“ gearbeitet, immer wieder von den diversen Tour-Aktivitäten mit den jeweiligen Hauptbands unterbrochen. Die Wartezeit hat sich jedoch gelohnt, denn besser kann man einer Hornisse kaum huldigen; obwohl die Vergleichsmöglichkeit ziemlich rar gesät sind.

Eins gleich mal vorweg: Originell ist „Disperse The Curse“ freilich nicht, lässt die Sludge-Ursuppe überköcheln und schneidet fiese Fratzen. Gerade darin liegt aber der Reiz, denn so eindimensional T-roy Medins Growling auch ist – Hauptsache hässlich, Hauptsache möglichst schmerzverzerrt – so intensiv ist seine Wirkung. In Kombination mit den scheppernden Drums, die an eine bessere Demo erinnern, und den psychotisch knarrenden Drums gehen die elf ‚Songs‘ – ein sehr lose zu verwendender Begriff – an die Substanz. Besonders martialisch: „Shoot The Pigs“ und „Beast Of Bourbon“ setzen auf stark verzerrte, überraschend eingängige Riffs, die von einem wahren Noisegewitter zweckentfremdet, ja beinahe ad absurdum geführt werden.

Im Prinzip klingen Hail!Hornet wie ein Widerspruch in sich, vor allem wenn sie melodische Ansätze gekonnt in Salzsäure auflösen, das Tempo herausnehmen und post-doomig „Dullards Creed“ zu einer wahren Zerreißprobe für die geistige Gesundheit werden lassen. Getoppt wird dieser Wahnsinn nur vom Rausschmeißer „Blacked Out In Broad Daylight“: achteinhalb Minuten Selbstkastration, betont schleppend, von nekrophilen Vocal-Samples und Buzz*oven’schen Noiseteppichen schwer gezeichnet. „Disperse The Curse“ ist ein krankes Gesamtkunstwerk, ein Ready-Made. Sludge in Endzeitstimmung trifft auf übersteuerte Gitarren und einen Hauch von Gruft. Kalte Schauer, gerötete Augäpfel – eine überaus lohnenswerte Herausforderung.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 12.08.2011
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)

Facebook: www.facebook.com/HailHornet
Myspace: www.myspace.com/2hailhornet

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Category: Magazin, Reviews

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