The Horrible Crowes – Elsie

| 10. September 2011 | 0 Comments

The Horrible Crowes

Brian Fallon und seine Band The Gaslight Anthem befinden sich spätestens seit dem Release „The ’59 Sound“ auf Erfolgskurs. Mit seinem Gitarrentechniker und engem Freund Ian Perkins hat Fallon nun ein weitere Spielwiese am Start, welche sich etwas abseits der Pfade seiner Stammband befindet. Im Gegensatz zu The Gaslight Anthem wurde bei The Horrible Crowes der punkige Anteil merklich zurückgeschraubt, während der folkig-theatralische Aspekt in den Vordergrund tritt. Aber keine Angst, beim Debütalbum „Elsie“ handelt es sich immer noch um eine Rock-Platte mit gehörigem Nostalgieanteil.

Fallons songwriterisches Talent stand immer schon außer Frage. So sprühen auch die insgesamt zwölf Songs vor ehrlicher, tief empfundener Emotion. Das Gespann Fallon / Perkins überzeugt mit dezent instrumentierten Songs („Last Rites“, „Cherry Blossoms“) genauso wie mit rohen, befreienden Rockern wie „Go Tell Everybody“ oder dem bluesigen, mit einer Menge Distortion aufwartenden „Mary Ann“. Besonders die zeitweise federleicht anmutenden Arrangements sind die großen Stärken auf dem Album. Hier wird noch handgemachte Musik zelebriert ohne jeglichen Schnickschnack und das fühlt man mit jedem Ton.

Perkins versteht es Fallons emotionsgeladenen, aufwühlenden Geschichten mit passendeer Instrumentierung in Szene zu setzen. Dabei spielt es keine Rolle ob Fallons Gesang sich in schmerzverzerrten, höheren Tonlagen aufhält („Crush“, „Blood Loss“) oder sich in tiefen, fast schon resignierenden Gefilden bewegt („I Believe Jesus Brought Us Together“). Der Beinahe-Flüstergesang und der Einsatz der Hammond-Orgel und Slide-Gitarre in „I Witnessed A Crime“ verleihen dem Song eine unglaublich coole, aber dennoch beklemmende Note. Als weiteres Highlight darf noch das Bass-lastige „Sugar“ genannt werden, mit einer erneuten, für Gänsehaut sorgenden Gesangsdarbietung von Fallon.

In Sachen Atmosphäre kommt man auf „Elsie“ definitiv nicht zu kurz. The Horrible Crowes erzeugen mit ihrem Debüt eine Stimmung, die an große Namen wie Tom Waits, PJ Harvey, Bruce Springsteen oder auch Jeff Buckley erinnert. Wer nach dem idealen Soundtrack zu Erinnerungen an vergangenen Herzschmerz und Jugendsünden sucht, ist bei Fallon und Perkins gut aufgehoben.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.09.2011
Erhältlich über: SideOneDummy Records (Cargo Records)

Website: thehorriblecrowes.com
Facebook: www.facebook.com/thehorriblecrowes

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Category: Magazin, Reviews

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