Warbringer – Worlds Torn Asunder

| 21. September 2011 | 0 Comments

Warbringer

Im Rahmen der Retro-Thrash-Welle wurden auch die US-Amerikaner Warbringer ins schwermetallische Rampenlicht geschoben, nur um sich dort beharrlich zu halten und binnen kürzester Zeit einen eigenen Sound zu entwickeln. Geprägt von marathonartigen Tour-Aktivitäten und der Zusammenarbeit mit Produzent Steve Evetts (The Dillinger Escape Plan, Symphony X, Sepultura), ist ihr mittlerweile drittes Album „Worlds Torn Asunder“ entstanden, auf dem sich das Quintett deutlich kraftvoller, abwechslungsreicher und – wenn auch nur im Verhältnis zum betont klassischen Anstrich der beiden Vorgänger moderner zeigt.

An der Grundausrichtung hat sich natürlich nichts verändert: Warbringer zocken immer noch lupenreinen Thrash Metal, wobei klassische Bay Area-Klänge vermehrt auf etwas modernere Einflüsse treffen. Der Opener „Living Weapon“ beispielsweise beginnt mit einer durchs Effektpedal gejagten Gitarre – Tom Morello lässt grüßen – bevor der kalifornische Fünfer abhebt. Die Riffs gehen nach vorne, die Vocals machen Laune, selbst der klassische Thrash-Schrei fehlt nicht. In „Wake Up…Destroy“ kommen auch Fans von melodischeren Klängen auf ihre Kosten. Das Grundthema erinnert entfernt an Exodus („War Is My Shepherd“), Groove und Harmonien passen jedoch eher zu Megadeth.

Für Abwechslung ist gesorgt, wenn auf die punkige Blendgranate „Treacherous Tongue“ (142 Minuten Bleifuß) das episch angehauchte „Echoes From The Void“ folgt. Natürlich bedienen sich Warbringer hier gängigen Thrash-Mustern: Akustik-Gitarre zum Auftakt, Groove-Parts, zwischenzeitlich durchgedrücktes Gaspedal, melodische Elemente, bissiges, mehrteiliges Solo und abruptes Ende. Wirkt vertraut, macht dennoch Laune. Das gilt auch für den Rausschmeißer „Demonic Ecstasy“ mit einem Machine Head-Breakdown, oder „Future Ages Gone“, das gerade in melodischer Hinsicht überaus stark und ausgereift anmutet, für Warbringer-Verhältnisse gar unverschämt eingängig ausfällt.

Überraschungen gibt es freilich keine, denn „Worlds Torn Asunder“ ist ein klassisches Thrash-Album mit allen Genre-typischen Zutaten und dem beinahe obligatorischen Instrumental an vorletzter Stelle. Dennoch wirken Warbringer 2011 eine Portion stärker, was nicht nur an der druckvollen Produktion liegt. Gerade in melodischer Hinsicht hat sich bei den US-Amerikanern einiges getan, dazu begeistern vor allem die Soli immer wieder aufs Neue. Langsam aber sicher streicht das Quintett sein Retro-Stigma auf und etabliert sich in der Garde der jungen, hungrigen Thrash-Garde. Genre-Fans sei überdies die Limited Edition von „Worlds Torn Asunder“ ans Herz gelegt, auf der sich Cover-Versionen von Bathory und Unleashed verstecken.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.09.2011
Erhätlich über: Century Media (EMI Music)

Facebook: www.facebook.com/warbringermusic
Myspace: www.myspace.com/warbringer

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Category: Magazin, Reviews

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