Isole – Born From Shadows

| 27. Oktober 2011 | 0 Comments

Isole

Was in den frühen 90er Jahren unter dem Namen Forlorn nicht funktioniert, läuft seit ca. acht Jahren nach einem Neustart hervorragend. Isole entwickeln sich mehr und mehr zu einer treibenden Kraft im Doom-Sektor, konnten zuletzt 2009 mit „Silent Ruins“ vollends überzeugen. Auch das epischere, mit leichten Viking-Anleihen ausstaffierte Nebenprojekt Ereb Altor läuft längst wie geschmiert. Aktuell gibt es wieder neues Material von der Hauptband in Form von „Born From Shadows“, auf dem sich die Schweden ein weiteres Mal ausgezeichnet schlagen.

Auf dem erneut in Eigenregie im Apocalypse Studio produzierten und abgemischten Rundling geht es dieses Mal um Gegensätze, beispielsweise Dunkelheit und Licht, Tod und Leben, Böse und Gute. Im Fall von Isole trifft das wohl allem auf Klargesang und Growls vor, die jeweils überaus zweckmäßig eingesetzt werden, wobei ersterer deutlich in der Überzahl ist. Ein Glück, denn Daniel Bryntses Stimme gehört zu den besten der Doom-Gegenwart. Gerade in „Black Hours“ stellt er dies auf gewohnt tieftraurige Art und Weise unter Beweis. Schöner Nebeneffekt: der Refrain erinnert ein wenig an Griftegård, auch Candlemass befinden sich in der näheren Umgebung. Mehr braucht es nicht für ein kleines Meisterwerk.

„Condemned“ hingegen beginnt aggressiver und brachialer, nimmt aber mehr und mehr Konturen an. Zwar mag die Kombination aus fiesen Growls und zarten Slowfood-Riffs nicht gerade neu sein, man hört sie jedoch selten spannender als hier. Herzstück des Albums ist jedoch ohne Frage das beinahe elf Minuten lange „My Angel“. Hier finden sich die ruhigsten, beinahe elegischen Momente auf „Born From Shadows“, während die überlangen Spannungsbögen gelegentlich gar an Ereb Altor erinnern. Auch der Titeltrack punktet mit Gardemaß und Doublebass-Einsatz, scheint gelegentlich sogar in chaotische Black Metal-Bereiche abzudriften, nur um am Höhepunkt mit gesanglicher Höchstleistung zu glänzen, die für einen kathartischen Moment sorgt.

Es ist nun zugegebenermaßen nicht so, dass Isole mit allerlei Neuerungen, ungeahnten Wendungen und krassen Experimenten überraschen würden. Viel mehr setzen sie auf „Born From Shadows“ ihren eingeschlagenen Weg fort, zeigen sich aber an allen Positionen verbessert. Gesang und Growls harmonieren perfekt und sorgen für wahrlich erhabene Momente, die Arrangements wirken noch eine Spur feiner und dynamischer, den großen Candlemass eine Spur näher. Fein sind auch die dezent gesetzten, leicht an Ereb Altor erinnernden Passagen, die eine Art Bogen über das gesamte Schaffen der hier beteiligten Musiker schaffen. Anders gesagt: Doom nahe der Perfektion.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 28.10.2011
Erhätlich über: Napalm Records (Edel Music Distribution)

Website: www.forevermore.se
Facebook: www.facebook.com/isoleofficial

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Category: Magazin, Reviews

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