Uneven Structure – Februus
Dass die besonders im letzten Jahr aufkeimende Djent-Bewegung in den folgenden Monaten eine große Anzahl an Trittbrettfahren mit sich bringen würde, war vorherzusehen. Da fällt es natürlich schwer die Spreu vom Weizen zu trennen. Die französisch-schwedische Formation Uneven Structure sprang früh genug auf den Zug auf, um nicht als eine von vielen zu gelten. Ihr Debütalbum „Februus“ wurde von der Prog-Gemeinde sehnlichst erwartet und das Ergebnis weiß zu gefallen.
Atmosphäre steht deutlich im Vordergrund des Sextetts. In dieser Hinsicht kann man ganz klar Parallelen zu den Holländern Textures und den UK-Lieblingen von Tesseract ziehen. Meshuggah-esque polyrhythmische Songstrukturen treffen auf sphärische, Ambient-lastige Klangwelten im Stile von Devin Townsend. Der Gesang passt sich der jeweiligen Stimmung der insgesamt zehn Tracks an und wechselt zwischen gefühlvollen, cleanen Gesangspassagen und derben Shouts. Sänger Matthieu Romarin erinnert besonders in Sachen Klargesang an eine Mischung aus Devin Townsend und Daniel de Jongh (Textures).
Die Songs halten sich bis auf drei Ausnahmen deutlich über der Fünf-Minuten-Grenze auf und bieten der Band genug Spielraum ihre breiten Soundwände aufzubauen und wieder niederzureißen. Besonders der brachiale Opener „Awaken“, das beinahe schon funkig beginnende „Plentitude“ und das groovig-progressive „Hail“ überzeugen mit abwechslungsreichen Arrangements. Die Tracks gehen im Großen und Ganzen nahtlos ineinander über. Dazwischen sorgen kürzere Ambient-Interludes wie „Exmersion“ und „Limbo“ als Bindeglieder und machen das Album als Ganzes erst so richtig stimmig. Wem der Ambientanteil nach den zehn Tracks noch nicht ausreicht, kann sich an der zweiten CD erfreuen, die mit drei überlangen, instrumentalen Klangreisen bepackt ist.
Auch wenn sich Uneven Structure an nicht mehr ganz so frischen Zutaten bedienen, ergibt das eine durchaus stimmige Mischung aus atmosphärischem und technisch anspruchsvollem Prog Metal. Um der Metalwelt einen langfristigen Stempel aufzudrücken, fehlt es etwas in Sachen Wiedererkennungswert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 04.11.2011
Erhältlich über: Basick Records / ADA Global (Warner Music)
Website: www.unevenstructure.net
Facebook: www.facebook.com/unevenstructure
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