Bastard Peels – Wer das Schlechte nicht ehrt
Während die Japanischen Kampfhörspiele in die ewigen Jagdgründe eingehen, zaubert Unundeux den nächsten Grind-Leckerbissen aus dem Hut: Bastard Peels kennt man von einer Handvoll Release, unter anderem der auf Refused Records erschienen Split mit Distaste, bei der man jedoch nach Punkten klar unterlegen sind. Dass man das Wiener Trio jedoch keineswegs abschreiben darf, beweisen sie auf „Wer das Schlechte nicht ehrt“ auf 19 Gimmick-freien Songs in deutscher Sprache eindrucksvoll.
„Wir sind tot“, „Foltermord“, „Propaganda“ – wie auch die Songs an sich sind die Titel kurz, prägnant und aussagekräftig, bieten aber vor allem ausreichend Raum für Bastard Peels, um ordentlich zu ballern. Das Tempo ist hoch, die Produktion gleichermaßen wuchtig und undergroudig, das gelegentliche Abdriften gen Hardcore („Streuner“), Todesstahl-Groovewalze („Aussteiger“) und Tech- / Noise-Melange („Pädopriester“) funktioniert, wobei gerade die etwas längeren Songs eine dezente Orientierungslosigkeit bei den drei Wienern offenbaren – lieber voll auf die Zwölf und damit auf den Punkt. „Überdruss“ geht als Blendgranate durch, „Das sind nicht wir“ tut amtlich weh.
Bastard Peels lärmen betont hässlich durch 33 rasende Minuten, einzig die verkopften Atempausen stören, auch wenn diese als bewusst gesetzte Dissonanten der Platte einen zusätzlichen mörderischen Anspruch verleihen, ja beinahe in die (ab-)bildende Kunst abdriften. Wer klassischen Grind, rauen Charme und breite Treter liebt, sollte auch „Wer das Schlechte nicht ehrt“ genießen – das bislang stärkste Album des Trio, ein echtes Grind-Schmankerl.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 20.01.2012
Erhätlich über: Unundeux (Cargo Records)
Website: www.bastardpeels.com
Facebook: www.facebook.com/bastardpeels
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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