Cursed By The Fallen – When The Sun Turns Red
Erst im Sommer 2010 im beschaulichen Grieskirchen/Schlüßlberg gegründet, handelt es sich bei Cursed By The Fallen keineswegs um Newcomer – drei Viertel der Band waren in der Vorgängerband Lo Pro Edge aktiv. Lob und Kritik der wenige Monate später veröffentlichen ersten Demo hat man sich hörbar zu Herzen genommen, denn die EP „When The Sun Turns Red“ lässt das Quartett in die Riege der heimischen Metalcore-Hoffnungsträger vordringen, wobei man den Oberösterreichern Unrecht tun würde, sie auf ein einziges Genre zu reduzieren – Ausflüge in Richtung klassischer Schwedenstahl und Alternative Rock machen das Kraut fett.
Produziert wurde die EP von Alex Zilinski im hauseigenen CTBF Studio und punktet mit rohem Charme. Für eine kleine Produktion geht der Sound absolut in Ordnung, einzig Stefan Kapsammers Vocals kämen noch besser zur Geltung, würde man sie nicht ganz so weit in den Vordergrund mischen – in Nähe zur Gitarrenfront wäre die Wucht um einiges gewaltiger. Musikalisch lassen Shadows Fall, Killswitch Engage und In Flames grüßen, aber auch die großen Landsmänner The Sorrow winken am Horizont, wenn der Titeltrack in die Vollen geht. Die Rhythmusabteilung wirkt kompakt und eingespielt, die Riffs wirken zielorientiert und die Breakdowns live-tauglich. Vor allem aber wurde am klaren Gesang gearbeitet, der Cursed By The Fallen eine leicht rockige Schlagseite verleiht, womit man sich ein wenig von der breiten Masse absetzen kann.
Ausfälle gibt es bei den sechs Songs keine, die Highlights spielen sich jedoch erst in der zweiten Hälfte – „Capitalism“ mit seinem leicht düsteren Vibe und das betont eingängige, leicht punkige „Declaration Of War“ – ab. Selbst das etwas unbefriedigende, Zeitlupen-artige Ende von „That’s The Law In Kennesaw“ (die Einwohner von Kennesaw, Georgia sind per Gesetz zum Besitz einer Schusswaffe verpflichtet) lässt sich verschmerzen, denn die eine oder andere zu scharfe Kante, die es noch abzuschleifen gilt, machen Cursed By The Fallen mit Einsatz und Spielfreude weg. „When The Sun Turns Red“ klingt in etwa so, wie man sich einen Live-Auftritt der vier Oberösterreicher vorstellt – druckvoll, aggressiv, voll auf die Zwölf ohne großes Brimborium. Hält das Quartett den Energielevel der zweiten Hälfte über einen gesamten Release durch, dürfte man nicht mehr allzu lange ohne Plattenvertrag unterwegs sein.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 03.02.2012
Erhätlich über: Eigenproduktion
Website: www.cursedbythefallen.com
Facebook: www.facebook.com/cursedbythefallen
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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