Freedom Hawk – Holding On
Seit dem 11. November 2011 ist es also offiziell: Black Sabbath befinden sich in Originalbesetzung aktuell im Studio, um gemeinsam mit Rick Rubin ein neues Album aufzunehmen, das es im Sommer zu betouren gilt. Der Einfluss des Quartetts aus dem britischen Birmingham ist bis heute noch zu hören, am deutlichsten aktuell wohl bei Freedom Hawk. Das Quartett aus dem US-Bundesstaat Virginia ist nach ihrem fulminanten selbstbetitelten Album aus dem Jahr 2009 mittlerweile bei Small Stone Recordings gelandet. Auf „Holding On“ setzt es doomigen Stoner Rock mit – man kann es sich bereits denken – starkem Sabbath-Einschlag.
Tatsächlich würde der Opener „Thunderfoot“ auch prima auf das Comebackalbum der britischen Legenden passen. Langsam und bedächtig, betont schwerfällig rollt der Song an, getragen von bissigen Vocals und doomigen Riffs. Konstant wird das Tempo nach oben geschraubt, die Gitarrenarbeit zeigt sich präzise und leidenschaftlich. Nur eine Tür weiter drückt „Living For Days“ das Gaspedal verhältnismäßig durch, entpuppt sich als kompakter Rocker mit dezent düsterem Abgang. „Edge Of Destiny“ hingegen orientiert sich stärker an Stoner- und Blues-Klängen, erinnert in den instrumentalen Passagen das eine oder andere Mal an Gentlemans Pistols, die Rise Above-Retro-Spezialisten.
Das Tempo fluktuiert weiterhin stark, der Hitfaktor bleibt jedoch erhalten. „Her Addiction“ entpuppt sich als leidenschaftlicher On-the-road-Track mit dezentem Monster Magnet-Flair in der Bridge, „Magic Lady“ punktet mit Understatement und einem wahnwitzigen Solo, während „North Swell“ stellenweise sogar an klassische Rock’n’Roll-Sounds anzudocken scheint. Nur „Bandito“ bräuchte es wirklich nicht, diese unsägliche Mischung aus BossHoss-Ursuppe und Fun Lovin‘ Criminals’scher Mexicola. Dann doch lieber „Indian Summer“, den explosiven Rausschmeißer mit großartigem Refrain und breitbeinigem Riffing. Riecht nach Leder und Industriegebiet, wedelt mit erhobenem Zeigefinger unter der Nase herum.
Ein Griff ins Klo und ein belangloses Interlude bei knapp 52 Minuten Spielzeit – wirklich beschweren kann man sich über das, was Freedom Hawk auf ihrem Small Stone-Debüt „Holding On“ abliefern, keineswegs. Elf der 13 Songs gehen direkt in die Vollen, erinnern angenehm an Black Sabbath und demonstrieren gleichzeitig, wie entspannte Svölk klingen könnten. Der Aufwärtstrend des eponymen Vorgängers setzt sich fort: wuchtige Drums, schrubbender Bass, bissige Riffs und Soli, authentische Retro-Vocals. Natürlich erfinden Freedom Hawk das Rad nicht neu. Müssen sie aber auch nicht, denn der Gesamteindruck stimmt.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 13.01.2012
Erhätlich über: Small Stone Recordings (Cargo Records)
Website: www.freedomhawkband.com
Facebook: www.facebook.com/freedomhawkband
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