Lay Down Rotten – Mask Of Malice

| 20. Februar 2012 | 0 Comments

Lay Down Rotten

Mit Lay Down Rotten verhält es sich wie mit einer guten Flasche Wein: Je älter sie werden, desto besser werden sie. Mit ihrem klassischen Death Metal zwischen schwedischer Schule, niederländischer Old School-Brillanz und Florida-Groove hat sich der hessische Fünfer innerhalb der letzten Dekade konstant in Richtung europäische Genrespitze gespielt. Nach „Gospel Of The Wretched“, ihrem bisherigen Meisterstück, verließ jedoch Gitarrist Daniel Jakobi die Band und musste durch Daniel Seifert ersetzt werden – ein Besetzungswechsel, den man auf „Mask Of Malice“, dem achten Studioalbum seit 2000, kaum hört.

„Forgive me father, for I have sinned“ – mit einem Zitat der „Hellblazer“-Verfilmung „Constantine“ sorgen Lay Down Rotten für Gänsehaut, ehe der Opener „Deathchain“ mit Vollgas loslegt. Neuerungen sucht man vergebens, die Hessen haben ihren Sound längst gefunden, zerlegen die gesamte klassische Todesstahl-Schule mit wütenden, leider auf Doublebass-Level etwas undifferenziert produzierten Drumhits (der einzige Makel des ansonsten herrlich martialischen Sounds) und einem Hauch an Melodie. Gerade die herzhaft kaputte Gitarrenarbeit (zahlreiche kleine Soli säumen den Weg) macht aus dem Hochgeschwindigkeits-Stück einen echten Hit.

In entsprechender Gangart fahren Lay Down Rotten fort: „A Darker Shade Of Hatred“ lebt von Jost Kleinerts heiseren Growls auf der einen und den übersichtlich gehaltenen Melodie-Parts auf der anderen Seite. „Swallow The Bitterness“ schröpft sich durch holpriges Innehalten selbst, nimmt aber in der zweiten Hälfte Fahrt auf und thrasht sich einen Wolf. Highlight des Albums ist jedoch „Hades Resurrected“, dessen Gitarrenparts nicht nur die Uffta-Uffta-Grooves herrlich konterkarieren, sondern einen Hauch Psychoterror verbreiten. Lay Down Rotten verfallen für wenige Momente dem Wahnsinn und suhlen sich in menschlichen Abgründen.

Dennoch kommt „Mask Of Malice“ nicht ganz an seinen fantastischen Vorgänger heran – die holprig produzierten Drums und ein fehlender Überhit machen den Unterschied aus. Man mokiert bei Lay Down Rotten jedoch auf hohem Niveau, denn gerade die pointierter eingesetzten Anflüge gen Melodie geben dem achten Studioalbum der Hessen jene unverwechselbare Note, die das Quintett mittlerweile in der europäischen Death Metal-Landschaft unverzichtbar macht. So klingt pure und unverfälschte Bosheit, so muss brutaler Todesstahl 2012 serviert werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.02.2012
Erhätlich über: Metal Blade (Sony Music)

Website: www.laydownrotten.com
Facebook: www.facebook.com/laydownrotten

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Category: Magazin, Reviews

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