CB Murdoc – The Green

| 22. März 2012 | 0 Comments

CB Murdoc

Seltsamer Bandname, bekannte Gesichter: Hinter CB Murdoc verstecken sich vier Sechstel der einigermaßen bekannten Schwarzmetaller Mörk Gryning, die sich 2005 auflösten. Mit neuem Namen und neuem Sound versteht man sich als eine Art kleiner Bruder von Meshuggah – welch Ironie, dass ihre schwedischen Landsleute aktuell ein neues Album veröffentlichen – und Djent-Band der Stunde, die dem Djent längst entwachsen ist. Klingt wirr, macht auf Albumlänge jedoch Laune. In anderen Worten: „The Green“ entpuppt sich als sympathisch zerstörerisches Debüt.

Mit sperrigen Squeals und hohem Tempo legt der Stockholm-Sechser los. „Devon“ hat Schaum vorm Mund, setzt zum Sprint an und zerhackt alles, was ihm in den Weg kommt. Johan Ljung growlt brutal, die Strophen haben stellenweise Modern Death Metal-Charakter. Klassische Djent-Elemente werden vereinzelt eingesetzt, Meshuggah-Grooves sind der Dynamik des Sechsminüters zuträglich. Die Würze des Bandsounds machen jedoch die dezent eingesetzten Synthis, bei denen man sich ein wenig an Genghis Tron erinnert fühlt, aus. Hier wird jedoch dankenswerterweise nicht auf ellenlange Keyboard-Teppiche gesetzt, sondern ein wenig Noise und Verzerrung eingebracht, um den Sound eine Spur ranziger klingen zu lassen.

Ebenfalls verhältnismäßig speziell ist die düstere Atmosphäre des einen oder anderen Songs, die man am ehesten mit dem Thall-Wahnsinn von Vildhjarta vergleichen kann. Entsprechend bleiern und schwermütig wirkt „Changeling“, ein sieben Minuten langer Bastard, der von seinem grob verschachtelten Aufbau und den sinister nachheulenden Gitarren lebt. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Trinkets Of Deceit“, dessen Gekeife ein wenig an Mörk Gryning erinnert – ein willkommener schwarzer Farbtupfer (welch Ironie!). Auch der peitschende Rausschmeißer „By Omission“, trotz seines elektronischen Breakdowns Djent durch und durch, macht Laune, wirkt in seiner Gitarrenarbeit an Chimp Spanner angelehnt.

„The Green“ ist von vorne bis hinten spannend, weil CB Murdoc bestens bekannte Meshuggah-Klänge mit dem Djent-Wahnsinn der Uneven Structure-Generation, dem instrumentalen Freigeist von The Human Abstract, elektronischer Experimentierfreunde und klassischen Black’n’Death-Elementen kombinieren. Entsprechend fies und undergroundig, dennoch brachial und sympathisch proggig klingen die sechs Schweden auf ihrem Debütalbum, das mit Sicherheit schwer verdaulich ist (und gen Halbzeit sogar kurz ins Straucheln gerät), angesichts seiner erfrischend ohrenbetäubenden Präsentation jedoch Lust auf mehr macht. Viel mehr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.03.2012
Erhätlich über: Spinefarm Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/cbmurdoc

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Category: Magazin, Reviews

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