Every Time I Die – Ex Lives

| 12. März 2012 | 0 Comments

Every Time I Die

Spätestens seit ihrem zweiten Release „Hot Damn!“ sind Every Time I Die aus der Metalcore- und Hardcore-Szene nicht mehr wegzudenken. Anno 2012 macht der Buffalo-Vierer genau da weiter, wo 2009 mit „New Junk Aesthetic“ aufgehört wurde: Stampfende Metal-Attacken vermischen sich noch immer gerne mit Whiskey-getränktem Southern Rock und rotzig-ungestümer Hardcore-Punk-Attitüde. „Ex Lives“ heißt das neue Teil und zeigt jeglichen Core-Trends den blanken Hintern.

Scheinbar wurden vor dem Album-Release mit dem chaotisch-aggressiven „Underwater Bimbos from Outer Space“ und dem düsteren Wüsten-Rocker „Revival Mode“ nicht ohne Grund zwei komplett unterschiedliche Songs als Appetizer veröffentlicht. Die Jungs präsentieren sich in den kurzen, aber prägnanten 32 Minuten nämlich durchaus vielschichtig. Hier seien besonders Buckleys facettenreicher Gesang und das koordinierte Wechselspiel zwischen geordnetem Chaos und swingender Schwerfälligkeit der Gitarristen Andrew Williams und Jordan Buckley hervorzuheben.

Auch soundtechnisch gibt es nichts auszusetzen. Produzent Joe Barresi (Queens Of The Stone Age, Tool, Parkway Drive) drückt den Songs seinen gewohnt fetten, aber dennoch transparenten Soundstempel auf. Egal ob man es lieber derb-ungestüm („The Low Road Has No Exits“), dreckig-groovend („A Wild, Shameless Plain“) oder rockig-düster („Revival Mode“) mag, hier ist für alle Fans unkonventioneller Härte etwas dabei.

Nach einem verdammt coolen Banjo-Intro schreit sich Buckley in „Partying Is Such A Sweet Sorrow“ in bester Stadtprediger-Manier die Seele aus dem Leib. Ryan Leger, der neue Mann hinter der Schießbude, unterstützt das Gitarren-Gespann Williams-Buckley mit dynamischem Drumming, welches vor allem in den abwechslungsreicheren Songs wie „I Suck (Blood)“ und „Drag King“ zur Geltung kommt. Besonders interessant wird es zum Schluss der Platte, wenn die Jungs ihre experimentelle Ader ausleben und mit „Indian Giver“ kein majestätischeres Ende finden hätten können. Gänsehaut pur.

Wo Every Time I Die draufsteht, ist garantiert Every Time I Die drin. „Ex Lives“ strotzt vor Aggression und Düsternis, verpackt in extremer Coolness. Die Amis mögen nach vierzehnjährigem Bandbestehen in der Szene zum alten Eisen gehören, aber von Müdigkeit ist keine Spur. Anders ausgedrückt: Buckley und Co. fegen auch auf ihrer sechsten Langrille jedes kleinste Korn vom Teller.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 02.03.2012
Erhältlich über: Epitaph Europe (Indigo)

Website: everytimeidie.net
Facebook: www.facebook.com/everytimeidie

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Category: Magazin, Reviews

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