Dark New Day – New Tradition
Dark New Day sollten dem einen oder anderen nicht ganz so fremd sein. Schließlich besteht die Band aus Mitgliedern von Sevendust, Evanescence und Stereomud. Durch diverse Änderungen im Management und in der Bandbesetzung blieb es beim Quintett leider nur beim 2005er Debütwerk „Twelve Year Silence“. Es folgten eine Acoustic-EP und ein inoffizielles Release des ursprünglichen zweiten Albums, welches unter dem Titel „Hail Mary“ im Internet die Runde machte. Jedoch wurde diese Platte nie offiziell als Zweitwerk angesehen. 2012 befinden sich die Amis wieder auf Kurs und lassen endlich den wahren Zweitling „New Tradition“ auf die Massen los.
Das Album setzt sich aus altem Material aus der „Twelve Year Silence“- bzw. „Hail Mary“-Ära, sowie neu geschriebenen bzw. neu aufgenommen Songs zusammen. Deswegen überrascht es auch nicht, dass die Soundqualität dezent variiert und bei einigen Songs etwas der Demo-Charakter durchschimmert. Im Vergleich zum Debüt wurden in Sachen Härtegrad ein paar Gewichte mehr draufgepackt. Aber keine Angst, die Melodien bekommen mindestens genauso viel Liebe zu spüren wie die brettharten Riffs. In dieser Hinsicht sind Parallelen zu Sevendust und Stereomud durchaus evident.
Bereits der Opener „Fist From The Sky“ knallt mit enormem Punch aus den Boxen. Will Hunts treibendes Drumming, Clint Lowerys groovende Riffs, Troy McLawhorns beißenden Leads und Corey Lowerys donnernder Bass geben zusammen mit Brett Hestlas Rockröhre einen echten Wellenbrecher ab. Hestlas mag stimmlich mit Kalibern wie Myles Kennedy oder Lajon Witherspoon nicht ganz mithalten können, macht aber eine solide Figur. Meistens hält sich der Mann hinter dem Mikro in gemäßigten bis höheren Tonlagen auf, lässt sich aber auch zu den einen oder anderen derben Screams hinreißen („Come Alive“).
„I Don’t Need You“ ist ein Balanceakt zwischen groovigen New Metal-Anleihen der Marke Sevendust und Uptempo-Alternative-Rock, welcher an neue Papa Roach erinnert. Besonders das Zusammenspiel der Rhythmus-Fraktion funktioniert hier hervorragend. „Tremendous“ trumpft mit einem großen Refrain inklusive schönen Backing-Vocals. Die fetten Riffs verstehen sich von selbst.
Auch in der zweiten Hälfte gibt es kaum Abstriche zu vermerken. Die melodisch-rockigen „Sorry“ und „Sunday“ sind gute Beispiele dafür, dass die Amis auch in ruhigeren Belangen eine gute Figur abgeben. Das mal tanzbare, mal mit Vollgas rockende „Straightjacket“ macht von Anfang bis Ende einfach nur Spaß. Bei „Caught In The Light“ und „Fiend“ handelt es sich um feine Midtempo-Hymnen, die sich sofort in den Gehörgängen festsetzen.
Auch wenn die insgesamt 13 Songs keine echten Hit-Granaten vorweisen, so kann man beim Zweitling des Fünfers dennoch von einer astreinen Kaufempfehlung im Alternative-Metal-Sektor sprechen. Mit einem ausgewogenen Mix aus Härte, Groove, Melodie und Intensität halten Dark New Day die Messlatte von Anfang bis Ende in konstanter Höhe. Wer nach einem guten Kompromiss sucht, der die Qualitäten von Sevendust, Disturbed und Staind vereint, ist bei „New Tradition“ genau richtig.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 20.04.2012
Erhältlich über: Goomba Music (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/thedarknewday
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