Hammercult – Anthems Of The Damned
Als israelische Metal-Band hat man immer noch einen gewissen Exotenstatus inne, auch wenn musikalische Schwergewichte wie Orphaned Land, Salem, Betzefer, Amaseffer und The Fading dem geneigten Fan natürlich bestens bekannt ist. Auch der Name der erst vor zwei Jahren gegründeten Thrasher Hammercult ist dem einen oder anderen bereits vertraut, konnte das Quintett aus Tel Aviv doch den letztjährigen „Wacken Metal Battle“ gewinnen. Gemeinsam mit D.R.I. ging es auf Tour, um die erste EP „Rise Of The Hammer“ zu präsentieren. Zwischenzeitlich war man im Studio, um das Debüt „Anthems Of The Damned“ aufzunehmen, das mit seiner rauen, ungestümen Energie zu einer absoluten Bereicherung für die Thrash-Landschaft werden könnte.
Im Prinzip klingen Hammercult wie die Thrash-Antwort auf die Brasilianer Krisiun – brutal, unnachgiebig und schwer unterhaltsam, ohne allzu eigenständig unterwegs zu sein, was für ein Debüt von diesem Kaliber jedoch nur bedingt ein Problem sein soll. „Above The Ruins“ eröffnet den angepissten Uptempo-Reigen, vom propagierten Thrashcore-Sound hört man jedoch herzlich wenig, auch wenn Municipal Waste gelegentlich vorbeischauen. Stattdessen setzt es rasende Old School-Energie, unterstützt von Yakir Shochats an einen vor Wute schäumenden Tom Angelripper erinnerndes Gekeife. „Riding Through Hell“ mit dezentem Slayer-Vibe und die programmatische Bandhymne „We Are Hammercult“ machen Laune, lassen keinen Stein auf dem anderen, keinen Nackenwirbel in Position.
Sofern man rechtzeitig die Stop-Taste betätigt – die X-Mas-Verballhornung „Santa Satan“ und das Accept-Cover „Fast As A Shark“ sind verzichtbar – hat man es mit einem fetten Thrash-Debüt zu tun. Jacob Bredahl (The Kandidate) hat den Israelis eine fette Platte auf den Leib gezimmert, die mit Hits wie „Stealer Of Souls“ und „Devil Chainsaw Fuck“ (seltsamer Titel, fette Abrissbirne) rasend schnell Sucht-Potential entwickelt. Über 40 Minuten Thrash-Action vom Feinsten: Hammercult zeigen sich auf „Anthems Of The Damned“ von einer herzhaft brutalen Seite, mit der sie sämtliche Bühnen in Schutt und Asche legen dürften. In diesem Sinne: Bang that head that doesn’t bang.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 20.04.2012
Erhätlich über: Sonic Attack Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/hammercult
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