GodHateCode – Weltenschmerz

| 1. Mai 2012 | 0 Comments

GodHateCode

Die selbsternannten „Rammstein des Death Metal“ sind zurück. Vier Jahre nachdem die Bestie GodHateCode auf die Menschheit losgelassen wurde, melden sie sich lautstark zurück. Was aber hier aus den Boxen schallt, ist bei Weitem nicht mit der Neuen Deutschen Härte zu vergleichen. Ganz im Gegenteil: „Weltenschmerz“, so der Titel des zweiten Studioalbums der Allstar-Truppe bestehend aus Wolfgang Rothbauer (Zombie Inc., In Slumber, Thirdmoon), Armin Schweiger (U.G.F., Distaste), Pelle Ekegren (Ex-Grave), Lukas Haidinger (U.G.F., Ultrawurscht) und Philippe Seil (Distaste), hält so einige Überraschungen für den Genre-Fans bereit.

Was die nächsten 45 Minuten auf die Ohren knallt, ist Beweis dafür, wie gut die fünf Bandmitglieder mittlerweile auf einander eingespielt sind. Rein kompositorisch spiegelt sich in den elf Tracks der Charakter ihrer vielen anderen Projekte wider. Die Gitarren sägen so richtig durch die Gedärme, während die Drums in alter Grave-Manier das Gaspedal bis auf Anschlag durchdrücken und für ein fettes Groove-Erlebnis sorgen – da lacht das Herz des Old School Death-Metallers, wobei sich der Hang zum Grind hier nicht leugnen lässt. Für den wuchtigen Sound sind einmal mehr Martin Zeller (Soundspur Records) und Dan Swanö verantwortlich. Entsprechend roh und druckvoll klingt die Platte von vorne bis hinten.

Das Tempo wird gnadenlos beibehalten. Beim Opener „Ich bin Krieg“ zeigt sich bereits das Spektrum der gesamten Platte, da sich hier zur gewohnten Todeswalze dezente Keyboard-Klänge hinzugesellen, die beim ersten Durchhören durch den spärlichen Einsatz im Hintergrund fast ein wenig irritieren. Spätestens der letzte Track „Todessog“ wirft einen in einen Sumpf voller Verzweiflung. Die düsteren Klänge rücken hier in den Vordergrund und tragen zu einem apokalyptisch, epischen Feeling nach Dimmu Borgir-Art bei.

Als Selbsttherapie könnte man es bezeichnen, wie die Band den Schmerz der Welt auf Platte gepresst hat. Armin Schweiger sitzt auf der Anklagebank und hält sein Plädoyer gegenüber den Bonzen dieser Welt. Die in deutscher Sprache gehaltenen Texte beschreiben die menschliche Bestie und ihre Fetische in Verbindung mit tatsächlich stattgefundenen Geschehnissen und Tragödien, und bringen damit die Kraft und Intensität der Musik ans Limit.

Diese Intensität mit der dementsprechenden Wut und Härte zu beladen, ist Sänger Armin Schweiger über die gesamte Länge der Platte gelungen. Die Texte sind klar akzentuiert, so dass sie trotz brutalem Soundbrett noch immer gut verständlich sind. Ob nun das in schwedischer Sprache verfasste „Värdighetens afgrund“ zu Ehren des prominenten Schlagzeugers verfasst wurde, bleibt wohl genauso offen wie die Frage, ob diese Band mit „Weltenschmerz“ international Erfolg haben wird.

Mit ihrem zweiten Studioalbum haben die fünf Allstars zumindest einen großen Schritt nach vorne gemacht. Stilistisch orientiert sich das neue Machwerk von GodHateCode zwar an altbewährten Mustern, das Songwriting und die dadurch böswillig geladene Atmosphäre bringen aber eine Einzigartigkeit ins Spiel, die mehr als nur einen Geheimtipp wert ist.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.05.2012
Erhätlich über: Noisehead Records

Facebook: www.facebook.com/godhatecode

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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