Solbrud – Solbrud
Knisternde, atmosphärische Black Metal-Spannung, epische Schwarzheimer-Arrangements und Dänemark – klingt komisch, funktioniert aber. Solbrud um die Gebrüder Troels und Tobias Hjorth haben mittlerweile ein stabiles Lineup gefunden (neben Gründungsmitglied Adrian Utzon Dietz ist mittlerweile Ole Luk zu den Mannen aus Kopenhagen gestoßen) und setzen nach zwei Demos nun zum internationalen Landeanflug an. Auf ihrem schlicht „Solbrud“ betitelten Debütalbum vereint das Quartett vier Songs mit Spielzeiten von siebeneinhalb bis 15 Minuten, die ein wenig an die Anfänge von Ulver und Wolves In The Throne Room erinnern.
Mit Underground-Charme und authentisch rumpelnden Drums – das muss wohl so sein, davon profitiert die Atmosphäre des Albums – stürzen sich Solbrud in den Opener „Bortgang“, eine zwölf Minuten lange Tour de Force mit aggressivem Drumming und kehligen Vocals von Ole Luk. Interessant wird der Song vor allem gegen Ende, wenn die Dänen komplett austicken und das Tempo in atemberaubende Höhe schrauben, sogar einen Hauch an Melodie erkennen lassen. „Øde Lagt“ wirkt dagegen spröde und schroff, überrascht jedoch mit einer kurzen Klarpassage, die durchaus magisch wirkt, dem Track die nötige Würze verleiht. Im Gegensatz dazu schrubbt „Dødemandsbjerget“ ohne wirkliche Pause mit Vollgas voran, lässt zwischendurch sogar ein kleines Darkthrone-Riff Einzug halten.
„Skyggeriget“ fasst abschließend das Album mehr oder minder zusammen. Auf 15 Minuten Spielzeit verteilt, drücken Solbrud das Gaspedal durch, bauen frostige Riffs ein, beschwören die knisternde Spannung von Wolves In The Throne Room herauf, nehmen das Tempo zwischenzeitlich komplett heraus, nur um für das große Finale die Gitarren garstig aufheulen zu lassen, so dass es einem durch Mark und Bein fährt. 47 Minuten atmosphärisch-brutale Magie und Power in bester Klassiker-Tradition mit epischem Auftreten: „Solbrud“ ist ein kleiner Leckerbissen, mit Sicherheit nichts für schwache Gemüter und durch sein kompromissloses, wüstes Auftreten unheimlich charmant. Solbrud debütieren stark, lassen trotz zahlreicher Wiederholungen in den ewig langen Songs keinerlei Durchhänger auftreten und erweisen sich mal eben so als schwarzmetallische Zukunftshoffnung der besonders extremen Sorte.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 25.05.2012
Erhätlich über: Euphonious Records / VME (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/solbrud
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