We’ll Go Machete – Six Plus Ten

| 8. Mai 2012 | 0 Comments

We'll Go Machete

Alles kommt wieder, vor allem in der Musik. Ob man bei 90er-Sounds von einer Retro-Welle sprechen darf, oder aber mehr auf das konsequente Aufgreifen von immer noch präsenten Klanglandschaften eingehen soll, ist eine Frage für Historiker. We’ll Go Machete aus Austin, Texas haben sich voll und ganz der Post-Hardcore-Armada rund um Drive Like Jehu, Fugazi, Quicksand und Jawbox verschrieben, gewürzt mit mächtigem At The Drive-In-Habitus, die sich für ihre anstehenden Reunion-Konzerte ein Beispiel an ihren Landsleuten nehmen könnten. Mit „Six Plus Ten“, einer Zusammenstellung ihrer eponymen EP und des ersten Albums „Strong Drunk Hands“, debütiert das Quartett nun auch in Österreich.

We’ll Go Machete stellen die jüngeren „Strong Drunk Hands“-Songs an den Beginn, durch das wütende Duo „Miser“ und „DM Barringer“ entsprechend angefeuert. Mit diesen beiden Openern ist der Wahnsinn der US-Amerikaner auch schnell zusammengefasst: wütende Vocals, halb geschrieben, halb gesungen, dazu peitschende Drums und ein fieses Riffgewitter, das an die Substanz geht. Am besten sind We’ll Go Machete dann, wenn sie sich ein wenig in ihren Mini-Jams verlieren, wie es neben „DM Barringer“ auch „Robber Baron“ andeutet, nur um immer und immer wieder von Paul Warner förmlich zerschrien zu werden. Ebenso ein klarer Winner: „So Long Flatfoot“, ein zäher Noise-Bastard mit leichter Blues-Schlagseite und frustriertem „Generation X“-Mittelteil.

Die Tracks der selbstbetitelten EP wirken eine Spur roher und rockiger. So arbeitet „Number 12“ beispielsweise mit einem waschechten Garage Rock-Riff, während Warner gebetsmühlenartig „Do what you want“ wiederholt. Das melodische „The Old Beast Will Crumble“ mit Sludge-Einschlag sowie „All At Sea“, bei dem sich Post-Grunge und Led Zeppelin-Harmonien die Klinke in die Hand geben, sind die Highlights der älteren Aufnahmen. Angenehm an diesen 54 Minuten ist aber vor allem das ungestüme Auftreten von We’ll Go Machete, die selbst in den oberflächlich zurückhaltend wirkenden Passagen zu explodieren scheinen, bereits zum nächsten Sprint ansetzen und mit Zerstörung drohen. „Six Plus Ten“ liefert nicht nur einen Überblick über das bisherige Schaffen der Texaner, es versetzt der Post-Hardcore-Szene vor allem einen wichtigen Arschtritt, der nach dem Wegfallen von Thrice und Thursday viel zu lange auf sich warten ließ.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.05.2012
Erhätlich über: Stressed Sumo Records (New Music Distribution)

Website: gomachete.com
Facebook: www.facebook.com/gomachete

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES