Whores. – Ruiner.

| 6. Mai 2012 | 0 Comments

Whores.

Whores. Mit einem Punkt. Schlicht und ergreifend. Was Christian Lembach, Travis Owen und Jake Shultz aus Atlanta, Georgia bei der Wahl ihres Bandnamens geritten (hihi, ‚geritten’…) hat, wird wohl ein Rätsel bleiben, ist vor allem ein Albtraum für Like-Button-Klicker. Sei es, wie es sei: Das US-Trio steht für eine fiese Mischung aus Sludge, Noise, Stoner und Hardcore Punk, die sie im Spätsommer 2011 erstmals auf Platte bannten. Die dabei entstandene EP „Ruiner.“ erscheint mit ein wenig Verspätung via Stressed Sumo Records nun auch hierzulande.

Fünf Songs, 19 Minuten Spielzeit: In aller Kürze müssen Whores. von sich überzeugen. Natürlich verlieren sie sich im Opener „Daddy’s Money“ erst einmal in einen Mini-Jam, in den wenig fließenden Übergang von Sludge-Breitseite zu fiesen Screams und jenseitig wirkendem Gesang. Die Melvins lassen grüßen, auch Howl stehen hier offensichtlich Pate. Dennoch hat der Wahnsinn Methode, es kristallisiert sich nach und nach eine Art Leitmotiv heraus, getragen von einer sympathisch simplen Produktion und massig Tieftönen. „Fake Life“ bietet sogar so etwas wie einen Refrain, von Lembachs wirren Vocals förmlich beflügelt. „Shower Time“ eröffnet mit Psychoterror in Riff-Form, spielt ein wenig mit 16-Charme und gräbt sich schließlich tief bei Unsane und Konsorten ein – so geht das.

Auch die beiden finalen Tracks sind durchaus interessant, gerade weil man sich hier auf deutlich ausladendere Arrangements einlässt. „Straight Down“ nimmt das Tempo fast vollständig heraus, verlässt sich auf einen manischen Jam und punktet vor allem mit reduzierten Gitarrensounds. „Tell Me Something Scientific“ hingegen flechtet sogar vereinzelt Melodien ein, getragen von Sludge-Riffs und einer sich widerspenstig aufbäumenden Rhythmusabteilung, bevor es leicht planlos über das Ziel hinaus geht. „Ruiner.“ hat seine Macken, gerade was die stellenweise planlose Aneinanderreihung von Gitarren betrifft, punktet allerdings mit seinem Mut zur Hässlichkeit und dem betont kaputten Auftreten, der blinden Zerstörungswut und brütender Riff-Hitze. Die Ansätze sind interessant, der schnörkellose Charme kommt Whores. zu Gute – auf Albumlänge muss das noch mehr knallen, müssen die Noise-Collagen noch eine Spur besser akzentuiert werden.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 11.05.2012
Erhätlich über: Stressed Sumo Records (New Music Distribution)

Website: whores.bandcamp.com
Facebook: www.facebook.com/pages/whores

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Category: Magazin, Reviews

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