7 Horns 7 Eyes – Throes Of Absolution

| 4. Juni 2012 | 0 Comments

7 Horns 7 Eyes

In Sachen Death Metal muss man erst an den Schweden vorbei; ein Vorurteil, das sich sogleich aus dem Weg räumen lässt, denn die amerikanische Szene floriert und schickt Granaten wie 7 Horns 7 Eyes über den großen Teich. Warum aber gleich das Debütalbum „Throes Of Absolution“ der fünf Neulinge aus Seattle schlagartig die Aufmerksamkeit von Basick Records auf sich zieht, liegt wohl eher an der Beteiligung von Jeff Loomis, der hier seinen Beitrag an der Gitarre leistet.

Doch die prominente Beteiligung ist nicht der alleinige Grund, warum die Band rund um Frontmann JJ „Shiv“ Polachek zu überzeugen weiß. Geboten wird eine herbe Mischung aus Death Metal und progessiven Klängen mit technisch feiner Gitarrenarbeit. Wer Gewöhnlichkeit erwartet, wird bei dieser Platte eines Besseren belehrt. Gleich der Opener „Divine Amnesty“ vermittelt mit einem dramatisch inszenierten Synthie-Intro eingängige Düsternis, darauf folgt ein markantes Riff auf das nächste. Noch ehe der gutturale Gesang einsetzt, lassen wunderbar melodisch abgestimmte Gitarren das Herz sogleich höher schlagen. Gitarrist Aaron Smith, der die Songs im eigenen Studio komponierte, legt hier scheinbar großen Wert auf Überraschungsmomente, die nicht gerade rar gesät sind auf diesem Debütalbum.

Experimentell zeigt sich die Band bei den darauf folgenden Songs „Phumis: The Falsehood Of Affliction“ und „Cycle Of Self“ mit etwas ungewöhnlichen Intervallen und Breakdowns, die sich auf eine fast unerträglicher Spannung zuspitzen. Die Affinität zu Meshuggah lässt sich hier nicht verleugnen, belastet aber die Ohrwurmqualität des Albums. Wer hier Schwierigkeiten bekommt, der wird mit „Delusions“ seine helle Freude haben. Der Song nimmt jenen positiven Charakter, den der Opener vorgegeben hat, wieder auf, und vermischt den progressiven Anteil auf ein angenehmes Maß.

Es ist ein vielseitiges Album, das durch die kontinuierlich tiefen Growls leider schnell etwas eintönig wirkt und auch die düstere Atmosphäre kann dem nicht standhalten. Es würde der Band jedoch nicht gerecht werden, sich allein an dieser Tatsache festzubeißen. „Throes Of Absolution“ vereint spielerisches Können, Anspruch und Virtuosität, die einen schlicht an die Wand nageln. Jeder einzelne der elf Songs ist für sich ein musikalisches Kunstwerk, vergleichbar mit einer nervenaufreibenden Achterbahnfahrt. Das Konzept der Band braucht aber noch etwas Reife, gerade hinsichtlich der Vocals darf man auf eine Fortsetzung gespannt sein. Freunde von anspruchsvoller Musik im Stil von Scar Symmetry oder Barren Earth dürfen bei dieser Platte ohne schlechtes Gewissen zugreifen.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 18.05.2012
Erhätlich über: Basick Records / Rykodisc (Warner Music)

Facebook: www.facebook.com/7horns7eyes

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Category: Magazin, Reviews

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