Miseration – Tragedy Has Spoken

| 12. Juli 2012 | 0 Comments

Miseration

Es zeugt schon fast von schizophrenen Tendenzen. Nachdem die Glanz-Zeiten von Scar Symmetry vorbei sind, zieht Ex-Fronter Christian Älvestam durch die Lande und präsentiert sich mal gefühlvoll und emotional mit Solution 45, dann wieder technisch anspruchsvoll und brutal mit der schwedischen Todeswalze Miseration. Letztere sind mittlerweile beim dritten Silberling „Tragedy Has Spoken“ angelangt und der verspricht ein deutlich höheres Ausmaß an technischer Brillanz mit beinah chaotischen Auswüchsen.

„Keine Gefangenen“ lautet das Motto und genauso kompromisslos bolzt der Opener durch die Boxen. „Stepping Stone Agenda“ beginnt mit einem Schlachtruf. Ab diesem Zeitpunkt wird empfohlen, die Lautstärke etwas runter zu drehen und aufmerksam hinzuhören. Gitarrist Marcus „Skägget“ Bertilsson ist es wieder einmal gelungen, durch technisch anspruchsvolle Riffs die vollste Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, diese aber so chaotisch zu strukturieren, sodass jeglicher Zugang erschwert wird.

Sobald mehrere Durchläufe überstanden sind, kristallisieren sich auch die Unterschiede im Songwriting heraus. „Ciniphes“ erinnert mit seinen melodischen Black- / Death- Anleihen an die still gelegten Dimension Zero und geht auch schon eher ins Ohr. Mit dominanten Breakdowns und einem etwas eigensinnigen Drum-Intro wird „Hill Of The Poison Tree“ auf die Hörerschaft losgelassen. Es wird versucht, keine Langeweile aufkommen zu lassen. So präsentiert sich schließlich „On Wings Of Brimstone“ in leicht melodischer Variation mit orientalischen Einflüssen.

Nicht nur die Riffs, sondern auch der Sound ist noch aggressiver auf dem dritten Studioalbum. Die Gitarren wirken wie Kreissägen, der Bass ebenfalls verzerrt und dann kommt auch noch ein unbarmherziger Christian Älvestam dazu, der gänzlich auf cleane Vocals verzichtet. Das alles ergibt eine Kombination, die am Metal-Normalo wie ein Schnellzug vorbeirast und nur offene Münder zurücklässt. Wer sich gerne mal Aborted oder Meshuggah zu Gemüte führt, um auf technischer Ebene einen Wow-Effekt erleben zu können, der wird eher was damit anfangen können, wird aber trotzdem mit dem Chaos auf Dauer nicht glücklich werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.06.2012
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/miseration.official

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Category: Magazin, Reviews

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