Murder Construct – Results
Im Jahr 2000 bat Leon del Muerte (Exhumed, Phobia, Impaled) Cattle Decapitation-Brüllwürfel Travis Ryan, die Vocals für sein neues Projekt Murder Construct zu übernehmen. Gerade einmal eine Dekade später erschien die eponyme EP, gespickt mit Grindcore-Leckerbissen und einer Prise Todesstahl. Die Aufnahmen zum Debütalbum der prominent besetzten Truppe, die durch Kevin Fetus (Fetus Eaters, Watch Me Burn), Danny Walker (Intronaut, Exhumed, Uphill Battle) und Caleb Schneider (Bad Acid Trip) vervollständigt wird, zogen sich – wenig überraschend – ein wenig hin. Gelohnt hat sich die Wartezeit auf „Results“ allemal.
Nach einem kurzen, beinahe doomig-noisigen Intro prasselt brachialer Deathgrind im Akkord auf die willige Hörerschaft ein. Travis Ryan growlt und keift im eröffnenden „Red All Over“, wie auf dem gesamten Album, in Bestform, doch für die besondere Würze sorgt Leon del Muerte mit seinem spitzen, hohen Gekeife, der als Eierkneifer-Ausgabe von Mitch Harris für gelegentliche Akzente sorgt. Der tatsächliche Star des Murder Construct-Debüts ist allerdings Drummer Danny Walker, der sein Kit mit wachsender Begeisterung verprügelt, blastet, groovt und grindet mit einer unfassbaren Leichtigkeit.
Während man sich noch über den Mann hinter der Schießbude wundert, hetzen die Songs in Windeseile an einem vorbei. Manche Momente bleiben hängen, beispielsweise das mörderische Breakdown in „Compelled By Mediocrity“, eingeleitet von einen langsamen Tod sterbenden Gitarren. In „Mercy, Mercy“ kramt Ryan gutturale Laute hervor, die man so von seiner Hauptband kennt. Zum ballernden Freudenfest passt das durchaus. Schwierig fällt hingegen der Rausschmeißer „Resultados“ aus. Die Dynamik des Songs gefällt, gerade der martialische Midtempo-Groove gefällt, doch das lange, arabeske Outro verwirrt ein wenig. Setzt sich hier etwa für einen kurzen Moment der progressive Wahnsinn von Intronaut durch?
Was auch immer es ist, es macht Laune; wie auch der Rest des Albums. In einer knappen halben Stunde Spielzeit erfüllen Murder Construct sämtliche in sie gesetzten Erwartungen und liefern eines der besten (Death-)Grind-Alben des Jahres. Natürlich erfinden sie auf „Results“ das Rad nicht neu, natürlich kann man dieses altehrwürdige Genre kaum mit frischen Impulsen versetzen. Abwechslung an der Vocal-Front, gerade durch spärlich eingesetzte gutturale Growls und das del Muerte’sche Gekeife, sowie Danny Walkers dynamisches, aggressives Drumming machen Laune und strapazieren unweigerlich die Nackenwirbel. Ein Nachschlag muss unbedingt hier, dieses Mal gerne ohne weitere Verzögerungen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 14.09.2012
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)
Website: www.murderconstruct.com
Facebook: www.facebook.com/mcgrind
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