Before The Fall – Antibody

| 9. Oktober 2012 | 0 Comments

Before The Fall

Eigentlich ist es eine Schande, dass Before The Fall nicht wesentlich größer sind. 2005 in Wien gegründet, debütierte man nur ein Jahr später bei Noisehead Records mit „From Mutism To Riddance“. Ein Deal beim mittlerweile insolventen deutschen Twilight-Vertrieb und ein internationaler Re-Release folgten, dazu belegte man den zweiten Platz beim „International Live Award“ 2007, spielte am Metalcamp und war Teil einer gemeinsamen Tour mit Gorefest und One Man Army And The Undead Quartet. Dennoch erscheint ein zweites Album erst jetzt. „Antibody“ wird erneut über Noisehead veröffentlicht, wurde von der Band produziert, erneut von Tue Madsen abgemischt und gemastert. Und tatsächlich: Was lange währt, wird endlich gut.

Natürlich knallt der Sound ordentlich, wobei gerade die leicht unterkühlte Atmosphäre, die man so eigentlich eher von Mnemic, Fear Factory und Älvestam’schen Bands kennt, hervorsticht. Die Mischung macht’s, was auch für die musikalischen Vorlieben der Wiener gilt. Irgendwo zwischen (melodischem) Death Metal und (modernem) Thrash Metal preschen Before The Fall durch ihr zweites Album, gespickt mit zahlreichen Highlights. „Prepare The Way Before Thee“ erweist sich als perfekter Opener, als Abrissbirne mit Hitpotential. Die unterkühlte Produktion mit Industrial-Schlagseite trifft auf einen modernen, brachialen Wellenbrecher mit hohem Tempo und der einen oder anderen heftigen Abfahrt.

In dieser Gangart geht es auch weiter: „Fucked Up World“ macht Tempo, vergisst dabei nicht auf ein klassisches Breakdown. „Go To Hell“ punktet mit seinen manisch arrangierten Gitarren, mit Psychoterror in kleinen Dosen. Interessant, wenn auch nicht gerade der beste Song des Albums: „On Your Knees“ mit Dark Metal-Note und Sepultura-Anleihen – eine sperrige Mischung, die in den langsamen Passagen nicht so recht in die Gänge kommt. Das gilt auch für den geröchelten „Klargesang“, beispielsweise in „Burden Of The Past“ – ein Hauch von Gothic, der nicht zu Before The Fall passen will. Immerhin handelt es sich hierbei um seltene Ausbrecher, die ein „Becoming The Enemy“ oder das mächtige Instrumental „Blood Tsunami“ mehr als nur kaschieren.

Nach diesen 50 Minuten Spielzeit ist man sich erst recht bewusst, wie sehr man Before The Fall vermisst hat. Auf „Antibody“ befinden sich die Wiener auf der Überholspur, klingen betont modern und international, haben einige Melodic Death- / Thrash-Hits im Gepäck und lassen auf künftige Konzerte hoffen. Als einzige wirkliche Schwachstelle gehen die Dark- und Gothic-Anteile durch, die ein wenig gezwungen wirken, nicht so recht überzeugen wollen. Angesichts der Klasse des zweiten Albums fallen diese jedoch kaum ins Gewicht. Einziger nennenswerter Vorsatz für einen potentiellen Nachfolger: keine weiteren sechs Jahre warten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 12.10.2012
Erhätlich über: Noisehead Records

Website: www.beforethefall.org
Facebook: www.facebook.com/pages/BEFORE-THE-FALL/105753348216

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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