Papa Roach – The Connection
Kann sich noch jemand erinnern, wer „Coby Dick“ war? Unter diesem Namen trat der Sänger von Papa Roach zu ihren Anfangszeiten auf die Bühne – zu einer Zeit, als „Last Resort“ noch neu und aufregend war. Wenn die Nummer heute irgendwo läuft, ist das meist ein Zeichen dafür, dass der DJ keine Ahnung davon hat, dass Rock und Metal nicht im Jahr 2002 stehen geblieben sind. Sei’s drum – Coby Dick heißt inzwischen Jacoby Shaddix und hat seine Band auf Stadionrock umgetrimmt. Ein Weg, der auf „The Connection“ konsequent weiter verfolgt wird.
Wobei, nach dem Intro (warum glauben Bands eigentlich immer, sie müssten ein nichtssagendes Intro auf ein Album packen?) geht es mit „Still Swingin'“ erst mal zurück in alte Zeiten. Gerappte Strophen, Elektro-Effekte – wenn der Singalong-Refrain nicht wäre, könnte man meinen, hier soll der Nu Metal von „Infest“ wiederbelebt werden. Dennoch stellt der nach vorne treibende Song einen klasse Opener und einen der Höhepunkte des Albums dar. Die restlichen Tracks auf „The Connection“ sind Nummern für große Arenen. Bei „Give Me Back My Life“ etwa, einem schön stampfenden Rocksong, kann man die in die Luft gereckten Fäuste mit etwas Phantasie direkt vor einem sehen. Natürlich gibt es auch die Songs, die offensichtlich zum Geldverdienen durch Radio-Airplay geschrieben worden sind – „Leader Of The Broken Hearts“ etwa, bei dem der Titel schon alles über die Qualität des Liedes aussagt. Insgesamt halten sich Papa Roach dieses Mal bei den Balladen aber angenehm zurück.
„The Connection“ ist ein voller Erfolg geworden. Zwar haben Papa Roach immer noch ihre peinlichen Momente, diese sind im Vergleich zum Vorgängeralbum „Metamorphosis“ aber selten und ertragbar geworden. Auf der Habenseite stehen mitreißende Tracks, die dem Wort ‚Stadionrock‘ endlich einmal einen positiven Beigeschmack verleihen. Dass Papa Roach inzwischen so etwas wie eine Antithese zu Nickelback und Co. darstellen können (Dicke-Hose-Rock muss nicht immer unangenehm wirken), verdanken sie ihrer songwritertechnischen Stärke, die auf „The Connection“ das erste Mal so richtig zum Tragen kommt. Die Power, die Papa Roach in Songs wie „Where Did The Angels Go“ packen, erzeugt tatsächlich Vorfreude auf kommende Alben. Dass die Jungs gemeinsam mit Stone Sour auf Tour gehen, scheint nach „The Connection“ nicht mehr ganz so abwegig.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 28.09.2012
Erhältlich über: Eleven Seven Music (EMI Music)
Website: www.paparoach.com
Facebook: www.facebook.com/paparoach
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