Sybreed – God Is An Automaton
Das schweizerische Industrial-Metal-Schlachtschiff Sybreed schlägt wieder zu. Der Vierer ist mittlerweile eine feste Größe in der modernen Metalszene und diesen Status will man natürlich mit jedem weiteren Release untermauern. Nachdem „Pulse Of Awakening“ den hohen Erwartungshaltungen nach einem Meisterwerk wie „Antares“ nicht ganz gerecht wurde, gibt es mit „God Is An Automaton“ wieder ordentlich auf die Zwölf.
Mit maschinellen Drums, Stakkato-Riffs mit dezentem Djent-Einschlag, futuristischen Synthi-Sounds und markantem Wechselgesang präsentieren sich die Jungs in gewohnter Stärke. Die Songs sind merklich durchdachter und schaffen von Anfang bis Ende eine stimmige Atmosphäre. Benjamin Nominet zeigt sich in gesanglicher Höchstform. Die Growls sind böser und der Klargesang ist merklich ausgereifter.
Der Opener „Posthuman Manifesto“ klingt wie ein Bastard aus Fear Factory und Orgy. Abgehacktes Riffing und beinahe allgegenwärtige Keyboard-Wände liefern den idealen Auftakt für den modernen Metal-Reigen mit New-Wave-Einschlag. „No Wisdom Brings Solace“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie gekonnt Thomas „Drop“ Betrisey (Gitarre/Samples) allerhand Effekte in das Songgeflecht einzubinden vermag, ohne es zu gut zu meinen. „Red Nova Ignition“ ist eine regelrechte Abrissbirne und wartet sogar mit Blastbeat-Attacken auf. Darauf wirkt der melodische Titeltrack wie eine Verschnaufpause. Die Midtempo-Nummer setzt Großteils auf Nominets Klargesang, epischen Synthi-Passagen und progressive Tempowechsel. „Challenger“ ist eine perfekte Gradwanderung zwischen kompromissloser Härte und poppiger Eingängigkeit.
Im letzten Viertel gibt es Industrial-Kost vom Feinsten. „A Radiant Daybreak“ groovt wie Sau und entpuppt sich als echtes Meisterwerk. „Into The Blackest Light“ erinnert Dank breiten Keyboard-Salven und Kevin Choirals drückendes Drumming an die göttlichen Strapping Young Lad. Als wäre das nicht genug, bekommt man mit „Destruction And Bliss“ zum Schluss noch einmal den kompletten Facettenreichtum der Schweizer vor den Bug geknallt. Sogar auf ein (überaus gelungenes) Solo wurde nicht verzichtet.
Die Klasse von „Antares“ wird zwar wieder nicht ganz erreicht, dennoch ist der vierte Streich der Schweizer ein mehr als gelungenes Metal-Brett. Trotz vereinzelter Durchhänger im Mittelbereich sollten vor allem Anhänger von Fear Factory und Mnemic, Djent-Enthusiasten, aber auch Fans von Electro-Rock der Marke Orgy und Zeromancer Gefallen an diesem Teil finden. Wer nach einer passenden, metallischen Einstimmung für einen frostigen Winter sucht, wird hier bestimmt bedient.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 28.09.2012
Erhältlich über: Listenable Records (Soulfood Music)
Website: sybreed.com
Facebook: http://www.facebook.com/pages/Sybreed/260221258054
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