Parkway Drive – Atlas
Parkway Drive sind ein super Beispiel dafür, dass früher nicht alles besser war. Während viele Metalcore-Bands mit den Jahren ihren Biss verlieren und der Metalcore an sich schon oft tot gesagt wurde, liefern Parkway Drive mit „Atlas“ das Album ab, auf das ein ganzes Genre gewartet hat.
Und das Schöne dabei ist, dass die Band dabei keineswegs auf Nummer sicher geht. Das würde nämlich heißen, sich neuen Einflüssen komplett zu sperren. Nicht so auf „Atlas“: Parkway Drive nehmen einfach Versatzstücke aus anderen Metal-Richtungen und flechten diese in ihren inzwischen unverwechselbaren Sound ein. Und wie viele Metalcore-Bands können schon von sich behaupten, unverwechselbar zu sein? Gerade das lässt aber Highlights wie „The River“, bei dem tatsächlich eine Gastsängerin zum Einsatz kommt, so überraschend wirken – es klingt eindeutig nach Parkway Drive und trotzdem neu und frisch. Der Titeltrack „Atlas“ bringt bittersüße Streicher-Einlagen, „The Slow Surrender“ ein Machine-Head-artiges, ruhiges Intro, das natürlich schnell in volle Power übergeht.
Natürlich gibt es auch weiterhin die bandtypischen Walzer und Brecher, die jeden Moshpit in einen Hexenkessel verwandeln. Bei „Old Ghost / New Regrets“ etwa fühlt man schon direkt den Ellbogen des Nachbarn im Gesicht. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sich Parkway Drive inzwischen nicht mehr nur darauf verlassen, sondern voll und ganz mit der Qualität ihrer Musik überzeugen können, ohne nur auf den Vollgas-Faktor setzen zu müssen. Davon zeugt ganz besonders der fast sechs Minuten lange Rausschmeißer „Blue And The Grey“, der nach einem langen, getragenen Intro inklusive Trompetenklängen in einen Metalsong übergeht, der seinesgleichen sucht.
Handwerklich gibt es hier sowieso nichts mehr zu meckern. Erstklassig produziert von Matt Hyde (Slayer, Sum 41), sitzt hier jeder Breakdown, jeder Growl, jeder stampfende Vollgas-Part. Direkt langweilig, soviel Perfektion. Die Höchstwertung kommt hier nur deswegen nicht zustande, da man ja noch Luft nach oben lassen sollte – man weiß ja nicht, was Parkway Drive noch abliefern können.
Wertung: 9/10
Erhältlich ab: 26.10.2012
Erhältlich über: Epitaph Europe (Indigo)
Website: www.parkwaydriverock.com
Facebook: www.facebook.com/parkwaydrive
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