Stone Sour – House Of Gold & Bones Part 1

| 16. November 2012 | 0 Comments

Stone Sour

Während Slipknot weiter im Beinahe-Todesschlaf gehalten werden, greift Frontmann Corey Taylor in der Zwischenzeit auf seine andere große Band namens Stone Sour zurück. „House Of Gold & Bones Part 1“ heißt dieser Brocken von metallischem Rock, der mit einer großen Hintergrundgeschichte aufwarten will. Allerdings beschleicht einen im Nachhinein das Gefühl, dass sich die Band stellenweise schlicht und einfach überhoben hat.

Man nehme zum Beispiel das Booklet zum Album, in dem statt Songtexten eine verwirrende Geschichte um einen unsympathischen Burschen erzählt wird, der in einer fremden Welt strandet und dort allerlei Kruscht erlebt. „Kruscht“ steht an dieser Stelle für Ratlosigkeit, denn der Sinn des Ganzen erschließt sich nicht. Stone Sour gehen das Risiko ein, die komplette Geschichte erst mit dem zweiten Teil fertig zu erzählen. Corey Taylor selbst spricht in Zusammenhang mit dem Konzept davon, dass die Songs die unterschiedlichen Seiten der Persönlichkeit eines Mannes darstellen sollen, der versucht, seinen Weg zu finden. „Uff“, bleibt da nur zu sagen. Musikalisch drückt sich das dadurch aus, dass versucht wird, einen durchgehenden Bogen durch die Tracks zu ziehen. Und genau da liegt teilweise das Problem. Sehr düster ist das alles geworden, teilweise auch wirklich ansprechend, aber die Summe der Einzelteile ergibt für den Zuhörer leider nicht das große Bild, das sich Taylor vorstellt.

Das Album beginnt mit dem Doppelschlag „Gone Sovereign“ und „Absolute Zero“. Die beiden Songs gehen mehr als nur in Ordnung – gerade „Absolute Zero“ ist ein Kandidat für die Bandgalerie, so sauber ist dieser treibende Stampfer gelungen. In dieselbe Kerbe, wenn auch etwas härter, schlägt „RU486“. Und „Last Of The Real“ fehlt nicht viel, um als Slipknot-Song durchgehen zu können. So weit, so hart. Dazwischen wird aber versucht, die ruhigeren Parts des Gesamtkonzepts zu vertonen, und das geht leider manchmal daneben. Das traurige „Tired“ ist einen Tick zu lang geraten, ebenso wie „Taciturn“. Ein bisschen Alice In Chains hört man hier raus, mit viel Phantasie auch etwas Led Zeppelin, aber es wirkt einfach nicht richtig rund. Die Ansätze des Konzepts werden kurz spürbar, hörbar – und verschwinden wieder aus dem Kopf, wenn der nächste Song schwungvoll einen kompletten Stilwechsel hinlegt.

Keine Frage, „House Of Gold & Bones Part 1“ ist immer noch um Welten besser als das, was die Konkurrenz teilweise auffährt, aber die hohen Erwartungen an eine Klasseband wie Stone Sour werden nicht erfüllt. Vielleicht – aber nur vielleicht! – stellt das Album nur in Verbindung mit seinem Bruder, der nächstes Jahr rauskommt, das große und geschlossene Werk dar, das die Band zu verkaufen versucht. Bis es aber soweit ist, können sich Stone Sour-Fans an vielen sehr guten und einigen mittelmäßigen Songs erfreuen, zu finden auf „House Of Gold & Bones Part 1“.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 19.10.2012
Erhältlich über: Roadrunner Records (Warner Music)

Website: www.stonesour.com
Facebook: www.facebook.com/stonesour

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Category: Magazin, Reviews

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