Collapse Under The Empire – The Silent Cry
Die Post Rock-Welt wartet weiterhin auf „Sacrifice & Isolation“, den zweiten Teil eines Konzeptwerks, dessen erstes Kapitel „Shoulders & Giants“ bereits im Oktober 2011 erschienen ist. Im November soll es endlich so weit sein. Collapse Under The Empire waren in der Zwischenzeit keineswegs faul. Vergangenen Herbst veröffentlichten sie „Fragments Of A Prayer“, ihr bislang vielleicht bestes Album, nun steht mit „The Silent Cry“ ein Mini-Album bereit, das die Wartezeit auf „Sacrifice & Isolation“ überbrücken soll.
Besondere Aufmerksamkeit galt „Stjarna“, einer Cover-Version der Depeche Mode-B-Seite der Single „Little 15“ aus dem Jahr 1988, einer Auskopplung aus dem Erfolgsalbum „Music For The Masses“. Den Martin Gore’schen Piano-Track haben Chris Burda und Martin Grimm ein wenig aufgemotzt. Durch Streichereinsatz und mächtige Drums klingt er deutlich dramatischer, mit der Hinzunahme von Gitarren ist sogar eine kleinere Explosion wahrnehmbar. Ebenfalls im Download-Bundle dieses Vorab-Tracks und auf diesem Mini-Album enthalten: „Shut Off The Lights“, ein wenig berauschender Piano-Exkurs; sympathisch, jedoch ohne neue Erkenntnisse.
Doch Obacht, Collapse Under The Empire testen ein weiteres Mal ihre Grenzen aus. „Ashfall“ beginnt mit Streichern aus der Dose und kraftvollen Drums, braucht allerdings ein wenig, um in Schwung zu kommen, weil diese beinahe Sample-artig wirkenden Klänge erst über Umwege mit dem rockigen Unterbau harmonieren. Es braucht den einen oder anderen Durchlauf, um sich hier zurechtzufinden. Wer es verhältnismäßig linearer nimmt, wählt den stoischen, abweisend arrangierten Opener „We Are Close As This“ oder das sperrige „Infernal“, das mit metallischer Härte punktet. Der Titeltrack hingegen bietet angenehme Middle of the Road-Action, entpuppt sich als harmonischer, luft leichter Post Rock-Track der traditionellen, wohl aber vertrauten Sorte.
Es sind bloß knapp 24 läppische Minuten für zwischendurch, doch „The Silent Cry“ hat einiges zu berichten. Nicht jeder Song zündet, gerade „Shut Off The Lights“ und „Ashfall“ bleiben ausnahmsweise hinter den hohen Erwartungen zurück, obwohl letzterer durchaus soetwas wie eine Entwicklung durchgemacht. Der noch stärkere Einsatz von Piano, Keys und Dosen-Streichern hat Charme, erweitert den Sound ein bisschen und lässt die rockigen bis metallischen Instrumentals noch eine Spur größer, breiter gesteckt klingen. Collapse Under The Empire machen es sich auf dieser Übergangsplatte keineswegs einfach und haben mit kleineren Widrigkeiten zu kämpfen. Es geht jedoch in die richtige Richtung, die Ansätze stimmen und lassen auf ein spannendes „Sacrifice & Isolation“ hoffen, auf dem das Duo aus Hamburg noch verspielter und unberechenbarer klingen wird.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 19.04.2013
Erhätlich über: Finaltune Records (Broken Silence)
Website: www.collapseundertheempire.com
Facebook: www.facebook.com/collapseundertheempire
Letzte Kommentare