Kruger – 333
Sie sind wieder da, die schweizerischen Noise-Fetischisten Kruger. Nach mittlerweile zwölf Jahren im Geschäft darf man sich auch ein wenig zurücklehnen. Die Zeit nach den Tour-Aktivitäten zu ihrem aktuellen Album „For Death, Glory And The End Of The World“ verbrachte das Quintett mit der (erfolgreichen) Suche nach einem zweiten Gitarristen, Kindererziehung, bürgerlichen Jobs und Songwriting. Zwei davon finden sich auf „333“ wieder, das auf streng limitiertem, handnummerierten 10″-Vinyl erscheint.
„The Wild Brunch“ schmückt den Auftakt mit donnernden Drums und verstörenden Noise-Riffs aus, die schnell von gewohnt aggressiven, entstellten Shouts und beinahe punkiger Aggression überdeckt werden. Kruger haben ihr Handwerk keineswegs verlernt, wobei es gerade die klaustrophoben Melodiebögen und die Ansätze von Klargesang sind, die diesem Track die nötige Würze verleihen. „Herbivores“ gibt sich noch eine Spur dynamischer, erinnert in seinen knisternden Instrumentalpassagen entfernt an The Dillinger Escape Plan. Die Mischung aus Shouts und Chant-ähnlichem Gesang geht unter die Haut, das brachiale, schwer greifbare Finale entschädigt für den etwas zähen Sludge-Mittelteil, in dem die Schweizer kurzzeitig ihr Ziel aus den Augen zu verlieren drohen.
Dennoch kann man mit diesem kleinen Appetithappen – mehr ist es freilich nicht – vollends zufrieden sein. Kruger setzen ihren Weg auf „333“ souverän fort, knüpfen locker an die Klasse ihres letzten Albums an und lassen auf einen baldigen Nachfolger dessen hoffen. Selbst das undurchsichtige „Herbivores“ macht gewissermaßen Sinn; kaum legt sich die Verwirrung, kehren die Schweizer stärker und eindrucksvoller als zuvor zurück und legen alles in Schutt und Asche. Saubere Sache.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 12.04.2013
Erhätlich über: Pelagic Records (Cargo Records)
Website: www.kruger.ch
Facebook: www.facebook.com/pages/Kruger-official/124642822544
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