Lo! – Monstrorum Historia

| 16. April 2013 | 0 Comments

Lo!

Es ist nicht viel länger als eineinhalb Jahre her, dass Lo! dem australischen Underground entstiegen, um via Pelagic Records mit „Look And Behold“ ein sympathisch wüstes Debüt auf den Tisch zu knallen. Irgendwo zwischen frühen Mastodon, Converge und Cursed bolzt das Quartett aus Down Under durch das Sludge- und Hardcore-Dickicht, ein wenig Chaos stets inklusive. Nach ausgiebigen Tour-Aktivitäten mit Doomriders und Russian Circles geht es nun auf das europäische Festland auf eine gemeinsame Rundreise mit Cult Of Luna und The Ocean. Mit im Gepäck: das zweite Album „Monstrorum Historia“.

Der Körper des Albums wird von einem überlangen Intro und einem fiesen, ellenlangen Finale eingerahmt: „As Above“ und „So Below (Before We Disappear)“. Letzterer ist vielleicht der extremste Song dieses Albums, nimmt das Tempo komplett heraus und widmet sich schwerfälligen, karg instrumentierten Doom-Grooves, von gelegentlichen schnelleren Sludge-Riffs zerschossen. Klargesang und Growls machen die finale Minute zu einem wahrhaft kranken Erlebnis, zu Psychoterror in Reinkultur.

Dazwischen toben sich Lo! einmal mehr aus, wirken gleichermaßen abgedrehter und – darf man das überhaupt sagen? – melodischer. „Bloody Vultures“ setzt zum Sprint an in bester Hardcore Punk-Manier, wechselt ansatzlos in einen High Speed-Sludge-Part mit Stoner-artigem Riff – eine Mini-Schockwelle, nach wenigen Sekunden von der nächsten Core-Dampfwalze in Grund und Boden gestampft. Der Midtempo-Part zum Ende hin punktet dafür. Geschwindigkeit ist für die Australier offensichtlich ein entscheidendes Thema, stumpf wird es jedoch nie. „Lichtenberg Figures“ wird im Sprint beinahe schwarzmetallisch, die Hardcore-Gangshouts und Mini-Chöre hingegen sind beinahe radiofreundlich. Irgendwo zwischen den Seilen hängt „Caruncula“, das an die ersten Mastodon-Platten erinnert und, so holprig und aggressiv auch wirkt, stehts in kontrollierten, geregelten Bahnen läuft.

Geordnetes, übersichtliches Chaos: „Monstrorum Historia“ verdient ob seiner tatsächlich monströsen, zerstörerischen Dimensionen seinen Namen voll und ganz. Lo! knüpfen nahtlos an ihr Debütalbum an und bieten 42 Minuten Sludge-Melodik nebst Hardcore-Hochgeschwindigkeits-Zug. Die Einflüsse sind klar, ob das nun originll ist oder nicht, darüber lässt sich vortrefflich streiten, doch letztendlich ist es piepegal. Die Australier ziehen auf ihrem Zweitling konsequent ihr Ding durch und nehmen keine Gefangenen. Wohin die Reise gehen wird – mehr Melodik oder mehr Geschwindigkeit – wird interessant zu beobachten sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.04.2013
Erhätlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Website: www.lookandbehold.net
Facebook: www.facebook.com/lookandbehold

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Category: Magazin, Reviews

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