Wilson – Full Blast Fuckery

| 17. Juli 2013 | 0 Comments

Wilson

Wem in der Metal- und Hardcore-Szene in letzter Zeit alles etwas zu ernst und steif zugeht, der ist bei Wilson genau richtig. Bei dem Michigan-Fünfer stehen nämlich alle Zeiger auf „Party“ und das nicht zu knapp. Warum sonst sollte man sein Album auch „Full Blast Fuckery“ nennen?  Irgendwo angesiedelt zwischen 80er Jahre Sleaze-Rock und Southern Rock-getränkten Hardcore der Marke Every Time I Die und He Is Legend rocken die Jungs auf ihrem Debütwerk auf dreckigste Weise alles in Grund und Boden.

Schon bei den ersten Klängen von „My Life, My Grave“ wird klar, dass man gerade auf einen Party-Zug in voller Fahrt aufgesprungen ist. Gitarrenwürger Jason Spencer und Kyle Landry grooven und rocken wie Sau. Sänger Chad Nicefield brüllt sich in bester Keith Buckley-Manier die Seele aus dem Leib, überzeugt aber auch mit einer anständigen, leicht souligen Gesangsstimme.

„Better Off (Strictly Doods)“ dreht den Groove-Pegel weiter nach oben und überzeugt vor allem mit einem Hammer-Refrain. Den idealen Autobahn-Kracher gibt es mit „Passing On The Left“. Hier wird mit der linken Hand der Mittelfinger in die Höhe gestreckt, während mit der rechten Hand ’ne neue Pulle Hochprozentiges in den Rachen geschüttet wird. Am Steuer sitzt natürlich keiner.

Wer nach einer Auszeit sucht, ist hier falsch. Der Fünfer knallt eine Party-Hymne nach der anderen raus und liefert mit „College Gangbang“ sogar einen echten Überhit für diesen Sommer. Die Schweden von The Hellacopters lassen grüßen. Es spielt kaum eine Rolle, welche Nummer man herauspickt. Die Jungs finden immer die richtige Balance zwischen groovendem Thrash-Vibe („Susan Jane“), bluesigem Wüsten-Rock („If You Leave Me, I Will Find You“) und unbeugsamen Hardcore („I Can Beat Your Dad“). Versehen ist das gesamte Material natürlich mit fetter „Who cares“-Attitüde.

Wilson sind genau die Art Party-Gäste, die immer gerne gesehen sind, solange sie nicht vor der eigenen Haustür stehen. Im Falle von „Full Blast Fuckery“ ist der Name definitiv Programm: Es wird aus der Kloschüssel getrunken, in den Swimmingpool gepisst, Vatis Lieblingssessel in Brand gesteckt und Gott bewahre was passiert, wenn die Jungs die Hauskatze finden. Gegen diese fünfköpfige Abrissbirne wirkt sogar Party-Tier Andrew W.K. wie ein unschuldiger Chorknabe. In diesem Sinne, prost und Party on!

Wertung: 9/10

Erhältich ab: 09.07.2013
Erhältlich über: Easy Killer (US-Import)

Website: wilsonpartyanimals.com
Facebook: www.facebook.com/wilsonparties

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Category: Magazin, Reviews

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