Exhumed – Necrocracy
Nach ihrer ausgedehnten Pause kehrten Exhumed 2011 mit „All Guts, No Glory“ in Bestform zurück. Die Grind-Experten ließen keinen martialischen Husarenritt, keinen schrägen Songtitel aus und klatschten im Vorbeigehen eines der besten Genrealben des Jahres auf den Tisch. Darauf will nun aufgebaut werden. In einer finsteren, unfreien Welt, in der Demokratie eine bloße Legende ist, regiert die allmächtige Säge. „Necrocracy“ fabriziert Endzeitstimmung aus Blut und Eingeweiden.
Überraschung gefällig? Nicht so beim Fünfer aus Kalifornien, das seinen Stiefel weiterhin geschickt runterspielt. Routine klingt jedoch anders, denn von der ersten Sekunde an ist Feuer unter der Hütte. Die Video-Auskopplung „Coins Upon The Eyes“ ist ein echtes Brett, das vor allem im fiesen Refrain abgeht, während die amüsant betitelte Refused-Referenz „The Shape Of Deaths To Come“ zerstörerischen Death Metal-Groove einbaut. Highlight des Albums ist jedoch der Titeltrack „Necrocracy“, eine echte Deathgrind-Hymne, dessen Chorus man problemlos mitschreien kann. Ein überraschend melodisches, versiertes Gitarrensolo rundet die mächtige Vorstellung ab.
In weiterer Folge geben sich Exhumed souverän, gehen mit „Carrion Call“ an Geschwindigkeitsgrenzen, sowohl nach unten als auch nach oben, während das Riff von „Sickened“ zu den stärksten dieser Comeback-Ära zählt. Knapp 40 Minuten Groove, Geballer und Gedärme – revolutionär ist „Necrocracy“ mit Sicherheit nicht, wohl aber eine von vorne bis hinten unterhaltsame Platte mit gehobenem Suchtfaktor und ordentlich Biss. Exhumed knüpfen nachlos an ihr Comeback-Werk an und bleiben eine Grind-Bank.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 02.08.2013
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)
Facebook: www.facebook.com/ExhumedOfficial
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