Invivo – Arise

| 21. September 2013 | 0 Comments

Invivo

Aus dem italienischen Udine kommt ein Trio, das dem immer populären, jedoch an einer gewissen Identitätskrise leidenden Alternative Prog Rock-Genre frische Impulse verleihen könnte. Tool und A Perfect Circle halten immer noch Funkstille, Muse sind längst ihrem eigenen Ehrgeiz unterlegen und neue Hoffnungsträger wie Karnivool kämpfen noch um Anschluss. Invivo wollen in diese Phalanx eindringen. Nach zwei EPs und einem in Eigenregie veröffentlichten Album haben die Italiener bei Unsung Records unterschrieben, wo nun „Arise“ erscheint.

Ein Song wie „Hostage“ zeigt, dass Invivo durchaus das Zeug zum internationalen Durchbruch haben. Die Mischung aus düsterer Tool-Attitüde, einer Prise Muse-Wahnsinn und eingängigen Gesangs-Harmonien funktioniert selbst bei diesem verhältnismäßig unterproduzierten Sound, der vor allem die Rhythmusabteilung statisch erscheinen lasst. Kleinere Djent-Einflüsse und metallische Seitenhiebe machen aus diesen knapp vier Minuten einen echten Hit. Eine Hymne wie „Sulfur“ bleibt ebenso hängen. Der dezent poppige Abgang, gespickt mit süßlichen Harmonien und braven Synthis, ist beinahe Mainstream-kompatibel.

Gewisse Strukturen, gerade jene der süßlich-hymnischen Natur, wiederholen sich auf Albumlänge ein wenig. „The Space“ oder „Arise“ sind für sich gut, auf Gesamtlänge gesehen fast schon bieder. Invivo haben jedoch Bock auf Experimente und verschiedene Stimmungen, was eine gerade eben nicht kitschige Ballade wie „Where It Ends“ oder das semi-akustische, an Nine Inch Nails erinnernde „Always“ zu großen Songs macht. Das psychotische Math-Riff von „Engage“ macht alles richtig, während die bereits erwähnte Tool-Stimmung unter anderem in „The Edge“ wieder auftaucht; dieses Mal jedoch mit einer Prise 70s-Prog-Pop.

Invivo mögen noch nicht vollends angekommen sein, haben ihr Ziel aber bereits vor Augen. Die Mischung aus metallischer Düsternis, proggiger Spielfreude und rockiger Hymnik funktioniert über weite Strecken blendend. Kleinere Wiederholungen verschmerzt man noch, denn die Italiener sind mit „Arise“ erst mittendrin, ihre eigene Identität zu finden. Ist das Trio erst einmal angekommen, kann man durchaus auf Prog-Pop-Stardom hoffen. Die Richtung stimmt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.09.2013
Erhätlich über: Unsung Records (Galileo)

Website: www.invivoproject.com
Facebook: www.facebook.com/invivoproject

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Category: Magazin, Reviews

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