Interview mit Stuart Hunter von Anacondas

| 27. Oktober 2013 | 0 Comments

Anacondas

Aus den Ruinen von Johnny Truant formten sich Anacondas, die seit drei Jahren gemeinsam unterwegs sind. In Eigenregie veröffentlichte man im Frühjahr das Debütalbum „Sub Contra Blues“ via Bandcamp und stieß prompt auf Prosthetic Records, die den Briten einen CD-Release ermöglichten. Wir sprechen mit Gitarrist und Sänger Stuart Hunter über das Ende von Johnny Truant, toughe Schlangen und drei Vokalisten, die gleichzeitig ihre Instrumente beherrschen sollten.

Fangen wir mit einer Frage an, die euch mittlerweile nerven dürfte: Warum haben sich Johnny Truant eigentlich aufgelöst?

Aaaaarrrrrgggghhh! Ja, das werden wir oft gefragt. Es passierte sehr plötzlich, als wir uns finanziell in einer schwierigen Lage befanden und deswegen nicht mehr weitermachen konnten. Außerdem gab es Truant bereits fast eine Dekade lang und wir wollten etwas anderes mit unseren Leben anfragen, darüber hinaus hätten wir vielleicht nicht Freunde bleiben können, wenn wir uns nicht zu jenem Zeitpunkt getrennt hätten. Es war besser, an einem Höhepunkt aufzuhören.

Was hat euch dazu bewogen weiter Musik zu machen?

James (Hunter, Bassist und Sänger) und ich sind Brüder, und haben immer schon gemeinsam Musik gemacht, obwohl wir oft streiten.

Was bedeutet euer Bandname?

Es klang passend für unseren Sound: fett, lang und schwer. Ich glaube, ich habe zu viele Videos mit Anacondas, die gegen Krokodile, Tiger und andere Tiere kämpfen, auf Youtube gesehen, als ich mir darüber Gedanken gemacht hatte.

Zwischen Bandgründung und der Veröffentlichung via Prosthetic vergingen drei Jahre. Was passierte in der Zwischenzeit und wie kam es zum Deal mit Prosthetic?

Eine Band zu starten, bedarf viel Zeit, vor allem wenn man sie nur als Teilzeitprojekt betreibt. Wir haben alles selbst finanziert und das Album in mehreren Sessions zwischen 2011 und 2012 aufgenommen. Ursprünglich veröffentlichten wir „Sub Contra Blues“ im April diesen Jahres in Eigenregie und wurden im Mai von Prosthetic kontaktiert, die die Platte auf Bandcamp gehört hatten und weltweit veröffentlichen wollten.

Wie du bereits erwähnt hast, war "Sub Contra Blues" vorab als "Name your price"-Download via Bandcamp erhältlich. Wie waren eure Erfahrungen mit diesem Download-Modus? Haben viele Leute dafür bezahlt?

Wir haben stets erwartet, dass es weit mehr Gratis- als Bezahl-Downloads geben würde. Deswegen waren wir freudig überrascht, dass einige Leute für unser Album bezahlen wollen, obwohl sie es gratis hätten haben können. In der Zwischenzeit haben wir die Platte offline genommen, bevor sie im Oktober schließlich erschienen ist.

Wie unterscheidet sich die CD-Veröffentlichung vom ursprünglichen Release?

Die CD- und Vinyl-Versionen beinhalten mehr Artwork.

Was bedeutet "Sub Contra Blues"?

„Sub Contra“ ist der Name des Tunings, das wir verwenden. „Blues“ deswegen, weil wir den Blues hatten, als wir dieses Album schrieben.

Kannst du mir ein paar Einblicke in die Lyrics dieses Albums geben?

Es geht darum, den Blues zu haben; Liebe, Verlust, Selbsthass, Tod und Wiedergeburt. Wir schrieben das Album, als ich eine schwere Trennung durchlebte, die sich unweigerlich auf das Songwriting ausgewirkt hat.

Gibt es bei Anacondas einen Hauptsongwriter?

Ja, mich (lacht). Wir tragen aber alle einiges zum Songwriting bei. Wir bevorzugen es, gemeinsam im Studio Material zu schreiben als daheim alleine daran zu arbeiten. Das macht es stets frisch.

Ihr teilt euch den Gesang auf. Gibt es eine gewissen Grad an Spezialisierung?

Einigermaßen, auch wenn es nicht immer so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. James kümmert sich um Shouts und Screams, Tim (Newman, Schlagzeuger und Sänger) singt die großen, melodischen Parts und ich übernehme alles dazwischen, wobei es oft so läuft, dass immer der schreit oder singt, der zur gleichen Zeit sein Instrument richtig spielen kann.

Euer Sound ist facettenreich, beinhaltet Spuren von Sludge, groovendem Grunge, Post Metal, technischer Brillanz und Power. Welche Bands haben euch dahingehend beeinflusst und wie viel Johnny Truant steckt in Anacondas?

Bands wie Cave In, Isis und Botch sowie 90er-Zeug wie Alice In Chains und Pantera haben mich immer schon bei Johnny Truant und Anacondas beeinflusst.

Wann wird man euch in Österreich zu Gesicht bekommen?

Hoffentlich, Österreich ist schön. Wir können durch die Alpen fahren und uns mit Schnaps besaufen. Hoffentlich nächstes Jahr.

Wie sehen generell eure Pläne für die nächste Zeit aus?

Album veröffentlichen, ein paar Shows in Großbritannien spielen und hoffentlich eine Europatour organisieren.

Was macht Anacondas einzigartig?

Ich weiß nicht, du solltest einfach nur reinhören. Wenn du Musik magst, die gleichzeitig echt, roh, dreckig, hässlich, schön, ekelhaft und sexy ist, wirst du uns vielleicht mögen.

Die letzten Worte gehören dir:

Letzte Worte? Warum? Heißt das, dass du uns umbringen wirst? In den berühmten spanischen Worten des bekannten Österreichers Arnold Schwarzenegger: Hasta la vista, Baby.

Facebook: www.facebook.com/AnacondasBrightonBand

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Category: Interviews, Magazin

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