Interview mit Toni Toivonen von Hanging Garden
Hanging Garden haben ein starkes Jahr hinter sich. Nach diversen Umbesetzungen veröffentlichten sie im Januar „At Every Door“, einen düsteren Death’n’Doom-Brocken mit Gothic-Einschlag. Nach diversen Konzerten ging man frühzeitig zurück ins Studio, um die Veröffentlichung der neuen EP „I Was A Soldier“ vorzubereiten. Sänger Toni Toivonen spricht über die Entstehungsgeschichte der neuen Songs und verrät, dass man bereits über ein neues Album nachdenkt.
Das Jahr 2013 begann für euch stark mit der Veröffentlichung eures Lifeforce-Debüts "At Every Door". Rückblickend, wie zufrieden bist du damit und gibt es etwas daran, das du nachträglich ändern würdest?
In punkto Equipment waren wir etwas schlecht auf die Schlagzeug-Aufnahmen vorbereitet und mussten einige Kompromisse eingehen. Auf musikalischer Ebene gibt es keine Beschwerden, wir sind ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis.
Nun legt ihr mit einer neuen 7" nach. Was hat euch dazu bewogen, schon wieder zurück ins Studio zugehen?
Momentan fühlen wir uns sehr kreativ. Mit so vielen Songwritern in der Band hatten wir eine gewisse Menge in der Hinterhand und wollten nun eine andere Art von Release an den Start bringen. Vinyl ist ein reizvolles Medium. Wir haben unser Label gefragt, ob sie eine Platte herausbringen wollen, und da sie darauf Bock gehabt haben dürften, legten wir los.
Wurden die Songs exklusiv für diese EP geschrieben oder handelt es sich dabei um Überbleibsel von den Aufnahmen zu "At Every Door"?
Keine Überbleibsel. Wir haben, wie erwähnt, viele Songs in Reserve, haben einige unserer Favoriten gewählt, die kurz genug für eine Vinyl-Single waren, und begannen daran zu arbeiten. Da wir uns nicht auf zwei Songs festlegen konnten, nahmen wir gleich drei auf. Der Extra-Track wird digital erhältlich sein mit einer Download-Möglichkeit für Vinyl-Käufer.
Wie funktioniert das Songwriting bei Hanging Garden? Gibt es so etwas wie einen Hauptsongwriter?
Jeder der drei Songs wurde von einem anderen Bandmitglied geschrieben: Jussi H. (Hämäläinen, Gitarrist), Jussi K. (Kirves, Bassist) und Mikko (Kolari, Gitarrist). Ich bin für alle Texte verantwortlich. Am Fertigstellen der Songs sind alle zu einem gewissen Teil beteiligt. Jeder beeinflusst sein Instrument und liefert neue Ideen.
"I Was A Soldier" wirft, um eure Bio zu zitieren, "einen apokalyptischen Blick auf eine von Menschen dominierte Welt und eine unheilvolle Zukunft". Kannst du weitere Einblicke in die Texte dieser EP gewähren?
Die Songs verleihen dem Ende aller Zeiten, in denen wir gerade leben und die wir erleben, sowie einer möglichen nahen Zukunft (sofern wir nichts an unserer Lebensweise ändern) Ausdruck. Den Titel der EP lasse ich für Interpretationen offen.
Wie du bereits erwähnt hast, ist "Will You Share This Ending With Me?" nur digital erhältlich, was natürlich daran liegt, dass ihr nur eine gewisse Menge Musik auf eine Vinyl-Single pressen könnt. Was hat euch dazu bewogen, gerade diesen Song als Bonus verfügbar zu machen?
Das liegt tatsächlich nur an der Länge des Songs. Er dauert knapp sechs Minuten. Würden wir einen so langen Song auf eine 7″ packen, könnte das die Klangqualität maßgeblich beeinträchtigen. Den Song zu kürzen, damit er rauf passt, wäre ein zu großer Kompromiss in Bezug auf das Songwriting und das Arrangement gewesen.
Atmosphäre ist ein entscheidender Faktor für eure Songs. Ihr taucht tief in doomige Gefilde ab, misch ein wenig Gothic-Einfluss, Melancholie und extremere Klänge hinzu. Wo siehst du euch musikalisch und welche Bands würdest du als eure wichtigsten Einflüsse bezeichnen?
Wir lassen uns von einer großen Bandbreite an Musik, Kunst, Filmen und Literatur beeinflussen. In punkto Sound mögen wir post-metallische Klänge, die, wie ich finde, gut zu unseren musikalischen und lyrischen Themen passen. Musikalisch betrachtet, würde ich Bands wie Cult Of Luna, Neurosis oder Russian Circles nennen.
Wird man euch demnächst auf Österreichs Bühnen sehen können?
Auf jeden Fall! Wir versuchen so bald wie möglich eine Tour zu arrangieren. Österreich wäre großartig für einen Besuch und ein paar Konzerte.
Wie sehen generell eure Pläne für die nächste Zeit aus?
Wir müssen die neuen Songs für die paar Konzerte, die in diesem Jahr noch anstehen, proben. Außerdem wollen wir natürlich noch mehr neues Material schreiben. Irgendwann werden wir wohl auch Pläne für unser nächstes Album schmieden.
Was macht Hanging Garden einzigartig?
Unsere Musik ist perfekt, wenn man in sich gehen will. Wir haben unsere Seele in die Musik gelegt, und versuchen damit unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken.
Die letzten Worte gehören dir:
Das Ende wird höchstwahrscheinlich auf eine Art und Weise kommen, die wir nicht zu erkennen vermögen. Carpe diem!
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für eure neue EP.
Website: www.hanging-garden.net
Facebook: www.facebook.com/HangingGardenOfficial
Category: Interviews, Magazin
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