Trivium – Vengeance Falls
Mit harter Arbeit und konstanter Weiterentwicklung haben sich Trivium mittlerweile an die Speerspitze der jüngeren Metal-Generation gespielt. Ihr letztes Album „In Waves“ schaffte es aus dem Stand locker auf die #17, Gigs im Vorprogramm von Metallica, Iron Maiden und Machine Head sind längst zum Alltag geworden. Bedenkt man obendrein die Jugend des Quartetts – Band-„Methusalem“ Corey Beaulieu feiert Ende November seinen 30. Geburtstag -, kann man wohl davon ausgehen, dass sich die Mannen um Matt Heafy noch länger oben halten werden. Ein weiteres Argument für diese These ist das mittlerweile sechste Studioalbum (wohlgemerkt innerhalb von zehn Jahren) „Vengeance Falls“.
Trivium fallen in Form von „Brave This Storm“ mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus. Die ersten Sekunden fallen knüppelhart aus, sogar ein einsamer Growl – ein Stilmittel, das abermals nur selten eingesetzt wird und besonders intensive Stellen geschickt akzentuiert – verirrt sich in diese Thrash-Abrissbirne. In weiterer Folge wird es deutlich ausgeglichener und melodischer. Matt Heafys Gesang wirkt noch eine Spur sicherer und kraftvoller, der hymnische Refrain geht auf, die Gitarrenarbeit ist gewohnt solide und lässt das obligatorische Solo nicht vermissen. Diese neue Sicherheit des Frontmanns hat wohl auch mit David Draiman (Disturbed, Device) zu tun, der sich um die Produktion des Albums kümmerte. Zufall oder nicht: So manche Passage in „To Believe“ klingt ein wenig nach Draimans ehemaliger Hauptband.
Abgesehen von den beiden letzten Songs bewegt sich das Material zwischen vier und fünf Minuten Spielzeit – eine Länge, die den US-Amerikanern gegenwärtig entgegen kommt, denn gerade der semi-balladesk arrangierte Rausschmeißer „Wake (The End Is Nigh)“ wirkt für seine Überlänge eine Spur zu ideenlos. Trivium haben allerdings ausreichend Hits am Start, um dieses fahle Finale aufzuwiegen. Gerade die Video-Auskopplung „Strife“ entpuppt sich als wahres Powerhouse und fasst den Sound des Quartetts bestens zusammen: moderner, typisch amerikanischer Metal mit Thrash-Einflüssen, einer Prise Metalcore und klassischem Anstrich. Herumgekommen ist dabei die gewohnt packende Mischung aus Biss und Melodik, die für Hymnen wie „Through Blood And Dirt And Bone“ sorgt.
Bleibt also im Endeffekt alles beim Alten. Mit „Vengeance Falls“ knüpfen Trivium nahtlos an das Powerhouse „In Waves“ an, schlagen die Brücke zwischen moderner und konservativer Metal-Landschaft, zwischen Stadion-Hymnik und verschwitztem Pit. Der matte Abschluss mag eine Spur zu routiniert klingen, davon abgesehen hört man den US-Amerikanern jedoch immer noch die Unbekümmertheit und die Spielfreude ihres Debütalbums an. Mit Trivium ist immer zu rechnen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 11.10.2013
Erhätlich über: Roadrunner Records (Warner Music)
Website: www.trivium.org
Facebook: www.facebook.com/TriviumOfficial
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