Demon Eye – Leave The Light
Retro-Klänge und kein Ende: Egal, wohin man blickt, Bands rund um den Globus lassen die 60s und 70s hochleben. Irgendwo zwischen Graveyard, Witchcraft und den allmächtigen Black Sabbath ziehen auch Demon Eye ihre Kreise. Ihren Namen entlehnen die US-Amerikaner einem düsteren Deep Purple-Track, der Sound ist irgendwo zwischen Doom-Pionieren wie eben jenen Black Sabbath und Pentagram angesiedelt, zwischendurch linst die NWOBHM durch die Gardinen. „Leave The Light“ heißt das Debüt der Newcomer aus dem Big Apple und macht eines von Anfang an klar: Überraschungen findet man hier keine.
Ein überraschungsarmes Album muss keinesfalls schlecht sein – den Beweis dafür treten die US-Amerikaner bereits mit dem pumpenden Opener „Hecate“ an. Die Vocals erinnern an einen Ozzy, der neben fiesen Höhen nun auch Tiefen für sich entdeckt hat, der spartanische aber warme Sound passt perfekt zu den 70s. Zwar wären etwas kraftvollere Drums eine wünschenswerte Angelegenheit gewesen, doch dank markantem Riff und generell mehr als amtlicher Gitarrenarbeit kann man über diesen kleinen Makel locker hinweg sehen.
Der Rest der Platte wird zu einem kleinen Triumphzug, gespickt mit kleinen oder großen Hits, die auf Samplern wie auch auf der Bühne funktionieren würden. „Shades Of Black“ beginnt ungewohnt sexy und verführerisch mit AC/DC- und Kiss-Licks, spätestens mit den Strophen setzt jedoch die Demon Eye inne wohnende Düsternis wieder ein. Weitere Favoriten sind schnell gefunden: das langsame, getragene Blues-Motiv von „Devil Knows The Truth“, das flotte „Witch’s Blood“ und der hochtrabende, verspielte Rausschmeißer „Silent One“, eine hörbare Verneigung vor Diamond Head und den Anfängen von Iron Maiden.
Zwei, drei kleinere Durchhänger zwischendurch (ein „Fires Of Abalam“ ist nett, insgesamt aber einen Tacken zu lange) steckt man locker weg, dafür ist das Debüt der Nordamerikaner einfach zu stark. Natürlich liefert „Leave The Light“ keine neuen Erkenntnisse, doch um als nette Nebenerscheinung abgetan zu werden, dafür ist der Einstand von Demon Eye einfach zu stark. So und nicht anders fängt man die totgespielte Quintessenz der gesamten 70s ein – von ihren doomigen, in die 60s hineinreichenden Anfängen bis zum NWOBHM-Ausklang.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.01.2014
Erhätlich über: Soulseller Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/demoneyenc
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