Truckfighters – Universe
Von Josh Homme (Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures, Desert Sessions) als „wahrscheinlich beste Band der Welt“ bezeichnet, gilt für die Truckfighters nun, diesem Ruf gerecht zu werden. Das schwedische Trio hat sich längst als Macht für Fuzz-Feinschmecker etabliert, vielleicht reicht es mit besagtem prominenten Unterstützer im Rücken nun auch für höhere Weihen. Dafür braucht es natürlich auch ein gutes Album. Mit „Universe“ haben die Mannen aus Örebro ein eben solches im Gepäck und zeigen im noch jungen Jahr, dass die wahren Wüstensöhne neuerdings in Skandinavien beheimatet sind.
Zwei Songs kannte man bereits vor Album-Veröffentlichung, die nur bedingt auf eine gute Platte schließen ließen. „The Chairman“ entpuppt sich tatsächlich als Grower, der mit seinen flirrenden, gar hibbeligen Gitarren überrascht, erstaunlich lange braucht, um auf den Punkt zu kommen. Wenn die Schweden schließlich zubeißen, verlieren sie sich in manischen Tool-Grooves. „Prophet“ funktioniert ohne sein dezent verstörendes Video tatsächlich gut, offenbart seine Ohrwurmqualitäten allerdings abermals erst nach einigen Durchläufen. Um gleich zu Beginn ein paar Hörer einzutüten, wurde der treibende Riff-Rocker „Mind Control“ an den Anfang der Platte gestört. Hier toben sich die Schweden auf ganzer Linie auf.
Das Gros des „Universe“-Materials zündet erst über Umwege oder funktioniert vornehmlich als Gesamtkunstwerk. Für einen mehr als eindrucksvollen Schlusspunkt war dennoch Platz. „Mastodont“ – ein grandioses Wortspiel, zumal der Track tatsächlich nicht einmal rudimentär mit besagter Band zu tun hat – geht in einem beinahe 14 Minuten langen Jam vollends auf, explodiert immer wieder von Neuem und reiht gemächliche, wohl aber nicht proggige Passagen an ungewohnt heftige, rasante Momente. Kurzum: Truckfighters stecken in diesem furiosen Finale ihre gesamte Bandbreite ab.
„Universe“ funktioniert und zeigt, welch wichtige Rolle eine gut zusammengestellte Tracklist spielt. Mit „Mind Control“ fangen sich die Schweden ihrer Hörer von der ersten Sekunde an, entführen sie nach und nach in ihre Desert-Fuzz-Jam-Sessions, schlagen zwischendurch kleinere, druckvolle Haken, bevor sämtlich Fäden in einem ausladenden, zu keinem Zeitpunkt unnötig opulenten Finale gipfeln. Dass, ganz nebenher, das Songwriting stimmt, muss wohl nicht extra erwähnt werden; wird es aber trotzdem, denn musikalisch toppen sich die Truckfighters einmal mehr selbst und veröffentlichen ihr bislang bestes Album. Besonders weit daneben lag Josh Homme nicht.
Wertung: 9/10
Erhältlich ab: 24.01.2014
Erhätlich über: Fuzzorama Records (Rough Trade Distribution)
Website: www.truckfighters.com
Facebook: www.facebook.com/truckfighters
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