Hirax – Immortal Legacy
Zeit spielt für Hirax längst keine Rolle mehr. Die kalifornischen Thrasher lassen regelmäßig einige Jahre zwischen der Veröffentlichung ihrer Alben verstreichen, bleiben dennoch relevant und haben nun wieder einen neuen, amtlichen Platten-Deal am Start. Gut vier Jahre nach dem starken „El Rostro de la Muerte“ ist nun „Immortal Legacy“ dran, das große Fußstapfen zu füllen hat und zwischenzeitlich, wenig überraschend, verschoben wurde. Was Katon W. De Pena und seine Mannen allerdings auf Platte gebannt haben, rechtfertig jegliche Wartezeit.
Klammert man die instrumentalen Zwischenspiele sowie die das Album beschließenden Songfragmente aus, hätte diese Platte noch um ein Vielfaches stärker werden können, vielleicht mit einem weiteren regulären Track. Dass das erst fünfte reguläre Studioalbum dennoch funktioniert, haben Hirax der hohen Qualität ihrer regulären Songs zu verdanken. „Black Smoke“ eröffnet mit in die Luft gereckten Fäusten, hohem Tempo und De La Penas charakteristische Stimme, die immer noch wie eine NWOBHM-Antwort auf Steve ‚Zetro‘ Souza klingt. Die Vorab-Single „Hellion Rising“ knüpft nahtlos daran an, tritt das Gaspedal noch weiter durch und lässt den Frontmann in Fistelhöhen vordringen.
Dass es bei den klassischen, ‚ausformulierten‘ Thrashern keinen einzigen Ausfall gibt, spricht für Hirax. Eines der großen Highlights – sperriger Titel hin oder her – ist „Thunder Roar, The Conquest, La Boca de la Bestia – The Mouth Of The Beast“. Das ausgedehnte, verspielte Intro führt auf eine falsche Fährte, denn sobald die Kalifornier den sprichwörtlichen Schalter umlegen, gibt es kein Halten mehr. Von diversen Soli und röhrenden Vocals zersetzt, fegt der schnellste und härteste Track auf „Immortal Legacy“ letzte Zweifel weg.
Wenn, ja, wenn da nicht besagte Zwischenspiele und Fragmente wären, die den Fluss stören und für ein unterkühltes Ende sorgen. Ein zusätzlicher Song vom Kaliber eines „Deceiver“ und des Titeltracks hätte ersatzweise gereicht, um diese Platte zu komplettieren. Und doch ist „Immortal Legacy“, aller Makel zum Trotz, ein echtes Thrash Metal-Highlight. Auch 32 Jahre nach Bandgründung werden Hirax keine Spur leiser, keine Spur müder. Wenn De La Pena und Konsorten wollen, kommen sie binnen Sekunden auf den Punkt mit cleveren Kompositionen, die Routine mit nach wie vor vorhandenem, rasenden Wahnsinn verknüpfen. Kombiniert mit der stets speziellen, stets faszinierenden Stimme des Frontmannes, ist auch „Immortal Legacy“ wieder ein Leckerbissen geworden. Man muss bloß zwischendurch ein wenig aussieben, nur um sich in Vorfreude auf das Konzert in Wiener Escape am 8. Mai zu üben. Tickets sind noch erhältlich.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 21.02.2014
Erhätlich über: Steamhammer (SPV)
Website: www.blackdevilrecords.com
Facebook: www.facebook.com/hiraxthrashmetal
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