Kuolemanlaakso – Tulijoutsen

| 26. Februar 2014 | 0 Comments

Kuolemanlaakso

Es kündigte sich vor knapp drei Monaten bereits an. Als die Finnen Kuolemanlaakso ihre EP „Musta aurinko nousee“ veröffentlichten, war von einem in den gleichen Sessions entstandenen Album die Rede. Die Death-Doomer lassen sich nicht zwei Mal bitten und legen dieses nun nach, ihr zweites Full-Length innerhalb von 15 Monaten. Hastig oder gar übers Knie gebrochen klingt hier nichts, ganz im Gegenteil: „Tulijoutsen“ (dt. „der Feuerschwan“) wagt sich noch tiefer hinab in nordische Abgründe und erkundet gar jenseitige Gefilde.

Im Gegensatz zum Debüt „Uljas uusi maailma“, das vornehmlich aus der Feder von Gitarrist und Keyboarder Laakso (Chaosweaver) stammte, arbeiteten mehrere Mitglieder an diesem Nachfolger. Die vom Opener „Aarnivalkea“ (eine der finnischen Mythologie entstammende, ewig währende Flamme) propagierte Schwere zieht sich wie ein bleigrauer Faden durch das Album. Kotamäkis Mischung aus weichem, ätherischen Gesang und infernalen Growls wird durch das Aufeinandertreffen von sägenden Gitarren und anfangs dezent im Hintergrund agierenden Keyboards akzentuiert und intensiviert. Die instrumentale Interaktion legt die Basis für die rohe Vocal-Produktion – von Triptykon- und Dark Funeral-Gitarrist V. Santura gewohnt spartanisch in Szene gesetzt.

Bestens von der EP bekannt ist „Me vaellamme yössä“, auf „Tulijoutsen“ nun in seiner imposanten Gesamtlänge von sechs Minuten zu hören. Die zusätzliche Zeit nützen Kuolemanlaakso für die klare Lead-Gitarre und ausladende instrumentale Zwischenspiele. Anders gesagt: der Song wirkt nun komplett. Als schräges Folk-Experiment ragt „Glastoburyn lehto“ hervor, denkt die akustischen Ansätze von „Nostos & Algos“ nun in einen ausformulierten Track weiter – gewöhnungsbedürftig und doch charmant.

Was „Tulijoutsen“, wie auch schon seinen Vorgängern, fehlt, ist ein echter Standout. „Me vaellamme yössä“ ist nahe dran, auch ein infernales, von schwarzmetallischen Ansätzen zerfressenes „Musta“ hätte durchaus das Zeug dazu. Hits sind freilich die Sache von Kuolemanlaakso nicht, dafür gibt es aber auch keine Ausfälle nach unten. Wie schon das Debütalbum fließt auch der Feuerschwan ohne Zwischenfälle, streut einen Hauch Psychedelia ein, lässt Keyboards prägnanter erscheinen und Growls noch fieser. Was vor 15 Monaten galt, gilt immer noch: Diese Finnen muss man unbedingt für sich entdecken.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.02.2014
Erhätlich über: Svart Records (Cargo Records)

Website: www.kuolemanlaakso.net
Facebook: www.facebook.com/kuolemanlaakso

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Category: Magazin, Reviews

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