Lazarus Blackstar & Black Shape Of Nexus – Lazarus Blackstar & Black Shape Of Nexus

| 17. Februar 2014 | 0 Comments

Lazarus Blackstar

Mit einem brachialen Doppelschlag, der die Grenzen des Doom-Genres auslotet, begrüßt man bei Alerta Antifascista das neue Jahr. Gleich zwei Bands aus dem düster-zähen, geschmackvoll-ungustiösen Sektor wurden für ein Split-Album eingeladen: Lazarus Blackstar aus Yorkshire und Black Shape Of Nexus aus Mannheim. Die eponyme, gemeinsame Platte der beiden Formationen präsentiert jeweils zwei neue Songs der Kronprinzen der kratzbürstigen Düsternis – natürlich auf limitiertem 180g Vinyl (grau, weiß, schwarz) erhältlich.

Die A-Seite gehört den Briten, die diese mit dem betont unzugänglichen „Command And Control“ – mit knapp acht Minuten überdies der kürzeste Song dieses Albums – begehen. Was betont undergroundig und somit geschmackvoll rumpelnd beginnt, wandelt sich mit Einsetzen des Gesangs in einen gekonnt rockenden, verzweifelten Doom-Track. Zahlreiche Stimmfarben pendeln zwischen gutturaler Wut und beklemmender Verzweiflung, befeuert von Cathedral-Riffs. „Whispering Through Broken Teeth“ bewegt sich in ähnlichen Gefilden, gibt sich noch eine Spur eingängiger mit Post-Sludge-Melodik und Neurosis-Charme – eine kauzige, wohl aber unterhaltsame, clevere Mischung.

Schwerer zugänglich geben sich Black Shape Of Nexus, deren Tempo sich zeitweilen auf Drone-Niveau ‚bewegt‘. „Honor Found In Delay“ – ein großartiger Titel mit smarter Neurosis-Hommage – rollt entsprechend langsam, kaum merklich an, in „Always And Only“ haben sich gar Synthis verirrt. Augenzwinkern hier, Genre-Sprengung da – die Mannheimer wollen es dem Hörer nicht einfach machen, können qualitativ jedoch locker mit ihren britischen Kollegen mithalten. Das in sich zerrissen wirkende, zeitlupenartige Auftreten mit faulig-kaputten Vocals, Feedback-Schleifen und verstörenden Samples überzeugt.

Das gemeinsame Split-Album von Lazarus Blackstar und Black Shape Of Nexus funktioniert, weil sich die beiden Bands auf gewissen Ebenen unterscheiden und doch musikalisch entsprechende Gemeinsamkeiten aufweisen. Zäher Doom – mal rifforientiert, mal ranzig – trifft auf Post-Sludge-Elemente, Aussichtslosigkeit und unwirtliche Karglandschaften. Nicht nur für Sammler ist diese Platte ein echter Gewinn, ein reizvoller Exkurs in Selbstaufgabe, schelmischem Grinsen und konzentrierter Reizüberflutung.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.02.2014
Erhätlich über: Alerta Antifascista Records

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Category: Magazin, Reviews

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