Nocturnal Breed – Napalm Nights

| 12. März 2014 | 0 Comments

Nocturnal Breed

Nach einer uncharakteristisch langen Pause melden sich Nocturnal Breed um aktuelle und ehemalige Mitglieder von Dimmu Borgir, Satyricon, Aeternus und Gehenna zurück. Das bis dato letzte Album „Fields Of Rot“ erschien 2007, danach war erst einmal Funkstille. Mit dem zurück geholten Original-Gitarristen I. Maztor sowie Neuzugang V. Fineideath wird erneut Anlauf für eine bestens bekannte Dosis Thrash Metal mit Schwarzheimer-Anteilen und Rock’n’Roll-DNA genommen. „Napalm Nights“ klingt so, als wäre das Quartett nie weg gewesen.

„The Devil Swept The Ruins“ – besser könnte der Opener kaum gewählt sein. S. A. Destroyers heiseres Gekrächze umweht immer noch ein fauler Pesthauch, getragen von Black Metal-Ursuppe, die in diesem Fall nun mal tief in Venoms Auffassung von Rock’n’Roll sowie Sodom-Thrash der Anfangszeit verankert ist. Neu ist das nicht, wohl aber unheimlich charmant, gerade wenn mit dem Einsetzen des ersten Gitarrensolos das Tempo in schwindelerregende Höhen geschraubt wird. Eine Tür weiter toben sich Killerwarzen aus. „Speedkrieg“ kokettiert mit Motörhead-Punk, wirkt für Nocturnal Breed-Verhältnisse verspielt und eingängig.

Natürlich können die Herren auch anders: „Napalm Nights“, der über zwölf Minuten lange Titeltrack, verschleppt und erhöht das Tempo nach Belieben, stürzt sich in halsbrecherische Abfahrten und epische, melodische Zwischenspiele – grenzwertig, wohl aber noch erfassbar. Herausfordernder wird es da schon mit den semi-klaren Gitarren von „Cursed Beyond Recognition“ oder den ungewohnt warmen Klängen von „Under The Whip“ – zwei Songs, die erst nach mehreren Durchläufen halbwegs zünden wollen. Im abschließenden „Krigshisser (D.N.K.)“ drängt schließlich Nocturno Culto, der zu drei weiteren Tracks Backings beisteuert, in den Vordergrund. Mehr Black Metal geht nicht, die alte Schule wird’s freuen, als dezent aus dem Kontext gerissener Album-Abschluss funktioniert der Song.

Vor allem ist „Napalm Nights“ eine konditionielle Herausforderung: 63 Minuten rumpelndes Altmetall zwischen Black, Thrash und Heavy, in verschiedene Richtungen ausschlagend, erweisen sich als Herausforderung, zumal die Songs einige Durchläufe benötigen, um zu zünden. Dieses neue Lebenszeichen von Nocturnal Breed braucht Zeit, hat durchaus Grower-Potential und wirkt in seinen Momenten zwischen klaren Gitarren und purem Black Metal etwas zu erzwungen. Dennoch: Die Norweger haben nichts verlernt und sind dann am besten, wenn sie mit direktem, angeschwärzten Thrash Metal Fans der alten Schule bedienen. In diesem Sektor macht Nocturnal Breed keiner etwas vor.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 14.03.2014
Erhätlich über: Agonia Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/pages/Nocturnal-Breed-OFFICIAL/250907411181?id=250907411181

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Category: Magazin, Reviews

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