Down – Down IV – Part Two
Die angekündigte EP-Serie von Down geht in die lange angekündigte, nächste Runde. Mit einem neuen Release pro Jahr ist es zwar nichts geworden, aber den zweiten Teil nimmt man auch mit einem halben Jahr Verspätung noch gerne. Erstmals nicht dabei ist Kirk Windstein, der sich nun voll und ganz Crowbar widmet (seine Hauptband feiert 25jähriges Jubiläum und veröffentlichten in zwei Wochen eine neue Platte), dafür ist nun Honky-Gitarrist und Langzeit-Down-Stage-Manager Bobby Landgraf mit an Bord. Der Qualität von „Down IV – Part Two“ (auf eine Fortsetzung der Farbcodes wird verzichtet) tut dieser Besetzungswechsel keinen Abbruch.
Echte Überraschungen bleiben aus, was letztlich nicht stört. Einzig Anselmos wüste Vocals zu Beginn des Openers „Steeple“ wirken für Down-Verhältnisse ungewohnt, doch die Wogen glätten sich schnell. Ein herrlich ruppiger Doom-Track mit kleinem Zwischensprint bäumt sich im Anschluss auf – nicht sonderlich spektakulär, wohl aber zweckdienlich. Zwei weitere gute, grundsolide Tracks folgen in „We Knew Him Well“ und „Hogshead Dogshead“, bevor Down endlich aufdrehen. „Conjure“ bietet achteinhalb Minuten Masse mit Klasse, bratende Black Sabbath-Momente, wahnwitzige Gitarrenarbeit und ein beinahe psychedelisches Zwischenspiel, von Anselmo gewohnt hymnisch zersungen.
Je länger diese EP dauert, desto stärker wird das NOLA-Quintett. „Sufferer’s Years“, zwischen zwei Acht-Minuten-Plus-Monstern platziert, ist mehr als nur ein Übergang: Dezente Sludge-Anteile und ein entschleunigter Thrash-Groove lassen das verkopfte Mini-Solo herrlich zur Geltung kommen. Für das abschließende „Bacchanalia“ ziehen Down alle Register, wobei gerade der unterkühlte Abgang mit semi-akustischen Elementen und süßlichen Melodien, die den (Wein-)Geist der römischen Bacchanalienfeste perfekt wiedergeben, positiv überrascht.
Dass Down im Verlauf dieser EP-Serie mit Rex Brown und Kirk Windstein gleich zwei prominente Mitglieder abhanden gekommen sind, hört man keineswegs. Phil Anselmo, Jimmy Bower und Pepper Keenan, der auch an der nächsten Corrosion Of Conformity-Platte nicht beteiligt sein wird, haben eine fähige Truppe um sich geschart, die auf „Down IV – Part Two“ abermals den allmächtigen Doom-Groove vollends auslebt. Es dauert zwar ein wenig, bis der NOLA-Fünfer so richtig in Fahrt kommt, doch die zweie Hälfte dieses Releases zählt zu den absoluten Gustostückerln dieser Herrschaften.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 09.05.2014
Erhätlich über: Down Records / Roadrunner Records (Warner Music)
Website: www.down-nola.com
Facebook: www.facebook.com/down
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