Black Trip – Goin‘ Under

| 1. Juli 2014 | 0 Comments

Black Trip

Auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrem Ende beeinflusst die New Wave of British Heavy Metal, kurz NWOBHM, immer noch Musiker rund um den Globus. Dazu zählen auch die Schweden Black Trip, ursprünglich als Nebenprojekt des ehemaligen Entombed-Gitarrists Peter Stjärnvind gegründet. Gemeinsam mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Enforcer, Nifelheim und Necrophobic wurde „Goin‘ Under“ eingespielt – eine Platte, wie sie britischer kaum sein könnte.

Diamond Head, Judas Priest, Iron Maiden, Tygers Of Pan Tang – sie alle und viele weitere Bands standen für diese 34 Minuten offenkundig Pate. „Voodoo Queen“ eröffnet die Platte mit schlichten, straighten Drums, melodischen Doppel-Gitarren und den leicht überdrehten, etwas heiseren Vocals von Enforcer-Frontmann Joseph Tholl – eine etwas ungewöhnliche Stimme, an die man sich erst gewöhnen muss. Sobald die Harmonien im Refrain einsetzen, werden entsprechende stimmliche Makel wieder geglättet. Natürlich darf, wie in den übrigen Songs auch, ein Gitarrensolo nicht fehlen, gerne auch gleich mehrere aneinander gereiht werden.

Dass sich unter anderem Metallica stark von der NWOBHM beeinflussen ließen, hört man im Folgenden „Radar“. Die Solo- und Gitarrenarbeit – der Auftakt erinnert entfernt an „Achilles‘ Last Stand“ von Led Zeppelin – hätte durchaus auf „Kill ‚Em All“ funktioniert. Zwischen bluesigen Versatzstücken („Tvar Dabla“), ausladenden, klassischen Riffs mit leicht proggigen Untertönen („Goin‘ Under“) und ruppiger Speed Metal-Härte („No Tomorrow“) wird eine ganze Epoche auf acht Songs komprimiert.

„Goin‘ Under“ ist viel zu kurz, kämpft mit einem gewöhnungsbedürftigen Sänger – Joseph Tholls Stimme will erst nach zwei, drei Durchläufen so richtig zum Material passen – und Songs, die wenig Raum für Originalität lassen, was angesichts der NWOBHM-Vorliebe aber auch schwer möglich war. Black Trip haben eine kurzweilige, unterhaltsame Metal-Konsens-Zeitreise auf die Beine gestellt, die Einsteigern eine der aufregendsten Epochen des Genres näher bringen könnte, während arrivierte Hörer in Erinnerungen schwelgen. Mehr muss auch nicht sein.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 04.07.2014
Erhätlich über: Steamhammer (SPV)

Website: www.blacktrip.se
Facebook: www.facebook.com/pages/Black-Trip/184303701663532

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Category: Magazin, Reviews

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