Confession – Life And Death
Zweieinhalb Jahre nach „The Long Way Home“ wollen es Confession einmal mehr wissen. Die Pit-tauglichen Australier mit einem Herz für melodischen Hardcore um Frontmann Michael Crafter (ex-I Killed The Prom Queen) wagen den Blick zurück auf eine bewegte Zeit zwischen zwei Alben. Geburt, Tod und Krankheit, Freundschaften und Liebe, harte Zeiten und ausgelassenes Feiern – Crafter arbeitet auf „Life And Death“ mit politischen wie auch persönlichen Erzählsträngen und handelt auf 33 Minuten den Kreislauf des Lebens ab.
Die verstärkte Hinzunahme von Keyboards und klaren Gitarren geben gerade den derberen, dezent an Deathcore grenzenden Passagen eine zusätzliche apokalyptische Note – Winds Of Plague lassen grüßen. Beide Instrumente bzw. Klänge mögen nicht unbedingt Genre-typisch, schon gar nicht puristisch sein, funktionieren aber im Album-Kontext. Mit schlichten Mitteln verleihen Confession ihren Tracks eine zusätzliche erzählerische Note. „Still Breathing“ eröffnet den Gummitwistreigen nach kurzem Intro mit gewohnter Bärbeißigkeit und schwerer, geradezu bleierner Melodik – ein echtes Bollwerk.
Ein anderes Stilmittel von „Life And Death“ ist der verstärkte Einsatz von Gästen. So sind im vertrackten „Holy War“ sowie dem stellenweise hymnischen „51-73“ Mitglieder von The Amity Affliction zu hören, während Northlane-Frontmann Adrian Fitipaldes den vielschichtigen Wechselbalg „Old Blood“ veredelt, melodisches Breakdown inklusive. Der beste Gasteinsatz gelingt allerdings in „Fear“. Karl Schubach von Misery Signals brüllt sich in dieser Blendgranate die Seele aus dem Leib – ein martialischer Brocken, an den noch am ehesten „Fuck Cancer“ und das gleichermaßen brutale wie aufwühlende Finale „Death“ herankommen.
Dennoch, gerade der Keyboard-Einsatz ist Geschmacksache. So spannend die zusätzlichen epischen Untertöne auch sind, wirklicher Tiefgang wird nur selten erzielt, gelegentlich wirken die generischen Tastentöne sogar billig – ein in diesem Genre oftmals dokumentierter, schwieriger Spagat. Rundherum zimmern Confession mit „Life And Death“ abermals ein gutes, etwas kurzes Album, eine Punktlandung mit intelligenten Lyrics, mächtigen Moshparts, interessanten Melodien, aber auch der einen oder anderen Wiederholung zu viel. Nicht ganz so stark wie der Vorgänger, wohl aber durch die Bank unterhaltsam – die Australier ziehen ihr Ding weiterhin souverän durch.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 18.07.2014
Erhätlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/Confessionmosh
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