John Garcia – John Garcia
John Garcia zeigt sich aktuell von seiner umtriebigen Seite. Nach einem Album mit dem Kyuss-Revival-Project Vista Chino veröffentlicht der 43jährige Sänger ein Soloalbum, das zwar, wenig überraschend, tief im Wüstensound seiner bisherigen Bands und Projekte verwurzelt ist, sich dabei aber ebenso offen für Experimente gibt. Mit einer Armada an Gästen – darunter verschiedene Dwarves-Musiker sowie der ehemalige Kyuss-Mitstreiter Nick Oliveri – erscheint nun also „John Garcia“ mit Altbewährtem und kleinen Überraschungen.
Wie nicht anders zu erwarten war, lebt die Platte vornehmlich von der charakteristischen Stimme des Solokünstlers. Die Video-Auskopplung „My Mind“ führt sogleich auf sichere Pfade mit bluesigem Wüstenrock nebst deutlich klassischeren Anteilen. Nicht nur hier fällt die etwas schwammig produzierte Rhythmusabteilung auf – Schönheitsfehler einer ansonsten durchaus überzeugenden Produktion. Garcias Gesang sitzt sicher und souverän in diesem kraftvollen, durchaus launigen Firestarter, der zwar kaum Originelles zu bieten hat, als Auftakt aber dennoch zu überzeugen weiß.
Wesentlich spannender wird es gen Album-Mitte, beispielsweise mit dem von Danko Jones geschriebenen „5000 Miles“ – schwerer Blues, schweißtreibende Gitarren, angenehm bissig. „Confusion“ treibt das Blues-Experiment auf die Spitze mit einer deplatziert wirkenden, stark verzerrten Gitarre und arg schleppendem Mittelteil – eine von gleich mehreren Fehlzündungen, die neben kompakten Rockern wie „Saddleback“ und dem Black Mastiff-Cover „Rolling Stoned“ einigermaßen untergehen. Dass Garcia ruhigere Töne durchaus beherrscht, zeigt der starke Abgang „Her Bullets Energy“. Die verspielte Akustik-Gitarre kommt von keinem Geringeren als Robby Krieger von The Doors.
Durchwachsen mit überwiegend packenden Momenten: John Garcias Soloexkurs ist alles, nur nicht einfach. Gerade die Album-Mitte zwischen Experimenten und generischen Rockern enttäuscht, stört den ansonsten durchaus ansprechenden Fluss, der rund um Kraftpakete und nachdenkliche Leisetreter arrangiert wurde. Was Garcia wohl fehlte, warein Filter, eine vernünftige Stimme, ein bisschen Feinschliff. So bleibt das eponyme Werk letztlich ein sympathischer Underperformer mit einigen hochinteressanten Momenten.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 25.07.2014
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)
Facebook: www.facebook.com/JohnGarciaOfficial
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