Earthship – Withered

| 10. September 2014 | 0 Comments

Earthship

Earthship sind wieder zum Quartett angewachsen und erweitern ihren Sound konsequent. Der The Ocean-Hintergrund verblasst mehr und mehr vor dem Hintergrund einer Berliner Melange aus Stoner, Sludge, Doom und klassischem Schwedentod. Pelagic Records hält man aber weiterhin die Treue und veröffentlicht mit „Withered“ bereits das dritte Studioalbum, ein noch mutigeres Hinabsteigen in Old School-Untiefen und wüste Riff-Collagen in Endlosschleife.

‚Endlosschleife‘ ist deswegen ein gutes Stichwort, weil das völlig untypische Outro „Withered“ gleichzeitig wie ein Intro für den rumpelnden Auftakt „Sanguine“ wirkt – man kann die Platte stundenlang durchlaufen lassen ohne nervige Bruchstellen. Besagter Opener breitet in knackigen zweieinhalb Minuten auf jenen Wahnsinn vor, den Earthship wenige Sekunden später in „Serpent Cult“ entladen. In bester Entombed-Manier stampft man durch die Lande, lässt aber, kaum dass man sich auf ein Death Metal-Bollwerk eingestellt hat, fiesen Stoner und Sludge nebst kurzen Klargesang-Passagen und geradezu poppigen Torche-Momenten vom Stapel.

Sicherlich als Inspiration nicht unwesentlich: Mastodon. Wenn in „Throne Of Bones“ ein zittriges Industrial-Pop-Riff von mehrstimmigem, leicht entrücktem Gesang und unterschwelligem Iommi-Riffing abgelöst wird, scheinen die US-Amerikaner mit einem breiten Grinsen durch die Boxen zu klopfen. Black Sabbath sind sicherlich ebenfalls ein gutes Stichwort – das eröffnende Riff in „Dead Faint“ könnte gut und gerne vier Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Zwischendurch werfen die Berliner unverdauliche, ranzige Schwedentod-Happen, beispielsweise „Emerald Blades“, ab.

Gerade einmal 35 Minuten hält die Spannung an, dann beginnt es schon wieder von vorne – „Withered“ ist verdammt kurz und doch effektiv. Auf den ersten Blick wollen die einzelnen Songs nicht so recht zusammenpassen, vor allem Einwürfe wie das erwähnte „Emerald Blades“, die sich ganz weit weg von dem bewegen, was man sich eigentlich vom Stoner-Sludge-Outfit erwartet. Und doch ergibt dieses sperrige Auftreten Sinn, bricht auf angenehme Art und Weise mit Genre-Konventionen, führt die Unberechenbarkeit der ersten beiden Earthship-Alben fort und sättigt mit bleiernen Melodien.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 12.09.2014
Erhätlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/wearetheearthship

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Category: Magazin, Reviews

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