Pord – Wild
Ist der Rest tatsächlich Noise? Im Fall von Pord trifft diese Weisheit durchaus zu. Die drei Franzosen verstehen sich seit mittlerweile zwölf Jahren auf methodischen Lärm und latenten Wahnsinn, der sie zu Liebkindern der Brachial-Kakophonisten machte. Drei Jahre nach ihrem Debütalbum erscheint nun „Wild“, produziert in Genf von Serge Morattel, der sich unter anderem für andere Genre-definierende Giganten wie Knut, Tantrum und Ventura verantwortlich zeichnete. Im ungefähren Fahrwasser dieser Bands, aber auch in Nähe zu Keelhaul und Old Man Gloom befindet sich dieser Zweitling.
Einzelne Songs aus diesem Bollwerk herauszupicken, fällt schwer, einzelne Tracks zu beschreiben sowieso, denn dafür passiert in verhältnismäßig kurzer Zeit zu viel. Die Pord’sche Spezialität ist das Aufziehen enormer Groove-Schlapfen, ohrenbetäubend laut, bleiern schwer und angesichts ihres methodischen Wahnsinns zerstörerisch. „Pools’n’Chicks“ (jetzt ist doch ein Songtitel gefallen) versteht sich auf diese martialische Form eines Dickichts am besten. Zentnerschwere Betonblöcke und verzweifelte Schmerzensschreie signalisieren Verwüstung von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Die Franzosen verstehen sich ebenso auf hektische, schroffe Wechsel mit Math-Einschlag (Converge lassen bei diesen Hardcore-Subordinaten grüßen) und repetitiven, monotonen Wahnsinn (der überlange Rausschmeißer „On The Couch“ läuft beinahe acht Minuten lang in instrumentaler Endlos-Schleife). „Wild“ – der Titel ist Programm, der Titel könnte passender kaum sein. Zwischen Gummitwist, Balla-Balla-Burg und Mordio vs. Totschlag zeigen sich Pord von ihrer durchaus putzigen Seite. Längen gibt es immer wieder, keine Frage, aber das passt in diesem Genre schon. Der Tinnitus lässt grüßen.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 08.09.2014
Erhätlich über: Solar Flare Records
Website: www.pord.fr
Facebook: www.facebook.com/pordnoise
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