In The Hearts Of Emperors – White Cities Are Breeding In Your Wound
Unbekannt sind In The Hearts Of Emperors mittlerweile keineswegs. Das Quintett aus der ehemaligen schwedischen Residenzstadt Nyköping veröffentlichte bereits gemeinsame Splits mit Downfall Of Gaia und Reka, die live entsprechend in Szene gesetzt wurden. Nun wird die Mark und Bein erschütternde Monotonie im Spannungsverhältnis von Doom, Drone und Post Metal auf LP gebannt. „White Cities Are Breeding In Your Wound“ lautet der markige Titel des Debütalbums, das mit scheinbar geringem Aufwand maximalen Effekt erzielt.
Zwischen Understatement und Urgewalt ziehen die Schweden ihre Monolithen auf, unterbrochen von kurzen Instrumentals und Interludes. Konzentrieren sollte man sich vor allem auf die drei Monster, von denen der Titeltrack herausragt. Das schroffe, unnahbare Doom-Drone-Gemisch wird in minutiöser Detailarbeit zusammengefügt zu einer undurchdringbaren Wand an Klang und Lärm. Als diese schließlich explodiert, bleibt kein sprichwörtlicher Stein auf dem anderen: kaskadenartige Drumsalven (in Zeitlupe), wütende Gitarrenwände und ebenso harsche Vocals brechen wie eine Naturgewalt über den Hörer hinein. Die Ruhe nach dem Sturm, das lange, unterkühlte Outro, legt Balsam auf geschundene Seelen.
Die beiden anderen Monolithen versuchen erst gar nicht an diese eindrucksvolle Urgewalt heranzukommen und lösen das Dilemma durch ein Überraschungsmoment. „Together We Mourn“ erinnert in seinen besten Momenten an die Anfänge der Band Isis durch feinsinnige, aufwühlende Gitarrenarbeit mit süßlichem Post Metal-Teppich. „Believing. Believing. Believing. Together.“ lässt sogar eine schroffe Explosion, angelehnt an den Titeltrack, zu, packt diese aber ganz ans Ende und sackt in sich zusammen, bevor etwaige Parallelen gezogen werden können.
„White Cities Are Breeding In Your Wound“ ist ein martialisches Geduldspiel mit vielen Leerräumen und betont ausladender, entstellter Gestaltung. Die Zwischenspiele und Verschnaufpausen wurden bewusst gesetzt, werden aber auch dringend benötigt, um vor allem den Titeltrack zu verdauen. In The Hearts Of Emperors lassen mit diesem hässlichen, entstellten Bastard aufhorchen. Ihr Debütalbum ist schwer verdauliche, sich kaskadenartig entladende Stimmungsmusik für Fortgeschrittene.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 29.08.2014
Erhätlich über: Moment of Collapse Records
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