Inter Arma – The Cavern
Die Geschichte der Single-Song-Releases ist kurz aber eindrucksvoll. Nur wenige Künstler schaffen es ihr Schaffen auf einen einzigen, überlangen Track zu destillieren, dafür gelingt dieses Unterfangen in den meisten Fällen geradezu atemberaubend gut. In diese Riege fügen sich nun auch Inter Arma ein. Nach dem Relapse-Debüt „Sky Burial“ sowie Auftritten mit Russian Circles und Baroness erscheint nun „The Cavern“, das in 46 Minuten den Bogen von Americana und Folk über Black Metal hin zu Sludge und Stoner spannt.
Der ruppige Auftakt mit Americana-Anteilen und klirrend kaltem (Post-)Black Metal schlägt die Brücke von Windhand zu Across Tundras. Schnell im Mittelpunkt: Mike Paparos verzweifelte Schreie, die in dichten Nebelwänden verenden, während Inter Arma dem angedeuteten Gerumpel ein Schnippchen schlagen und sich erhabenen Neurosis-Klängen widmen. Knüppeldick und überhart kommt es in weiterer Folge, immer wieder von kurzen Stoner- und Sludge-Einschüben zersetzt. Prolepsis ist die Lieblingswaffe des Quintetts aus Richmond, Virginia. In kurzen Fragmenten deuten sie, noch während ein Part läuft, an, was den Hörer in weiterer Folge erwartet. Damit wird nicht nur ein roter Faden gespannt, die knapp 46 Minuten Machtdemonstration wirken dadurch wie aus einem Guss.
Zur Mitte und im ausgedehnten Soloteil des letzten Drittels wird es schon mal ein wenig zäh. Hier drohen sich Inter Arma zu verlieren, hier sind Sitzfleisch und Durchhaltevermögen gefragt – zwei Attribute, die sich bei „The Cavern“ lohnen, denn die zahlreichen Kniffe, Vorgriffe und das Finale entlohnen für sämtliche Mühen. Abgesehen von kleineren Schönheitsfehlern, gelingt es Inter Arma tatsächlich die Spannung zu halten mit einem Monstersong, der sich diese Bezeichnung verdient hat. Die US-Amerikaner geben eine Lernstunde in punkto Komposition und Arrangierung.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 10.10.2014
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)
Facebook: www.facebook.com/INTERARMA
Letzte Kommentare