TwentyDarkSeven – Roar
Gleich mehrere alte Bekannte stecken hinter dem Anfang 2013 gegründeten Projekt TwentyDarkSeven, das sich auf klassischen Hard Rock und Heavy Metal versteht. Mit an Bord sind der ehemalige Pump- und Brainstorm-Sänger Marcus Jürgens sowie aktuelle und ehemalige Mitglieder von Wicked Temptation, Mad Max, Fox, Bangalore Choir und Praying Mantis. Als deutsch-holländische Union spielte man das Debütalbum „Roar“ ein, eine Liebesbezeugung an Ozzy Osbourne, Accept, Dio, Black Label Society und Dokken.
Die zehn Songs lassen sich einfach zusammenfassen: bisschen hart, bisschen heavy, bisschen Midtempo, bisschen hymnisch, massig Soli und ein unwahrscheinlich talentierter Sänger. Überraschend kommt nichts davon, gerade letzterer Punkt nicht. Jürgens‘ Qualitäten sind bestens bekannt und dokumentiert, und kommen in den unterschiedlichsten Songs entsprechend eindrucksvoll zu tragen. Im schwerfälligen, harten „Heart Of A Lion“ (Fozzy lassen grüßen) zeigt sich der Frontmann von seiner martialischen, dominanten Seite, während im leicht glammigen „So Damn Insane“ mit mehrstimmigen Guns N‘ Roses-Auftakt auch für ruhigere Momente Zeit bleibt.
Bester Song dieses Debüts ist aber „Edge Of A Knife“, eine fünf Minuten andauernde Urgewalt, die sich in etwa zwischen den beiden Extremen platziert und, je länger der Song dauert, immer intensiver wird. Gerade das pipifein herausgearbeitete Gitarrensolo macht Laune. Rundherum wird solide Standardkost serviert, mal ungewohnt hart und beinahe thrashig („Back In The Dirt“, „Do You Like The Dark“), dann wieder kontrolliert und feist rockend („Hard Times Coming“, „Come Undone“).
Große Überraschungen oder revolutionäre Erkenntnisse darf man sich von „Roar“ freilich nicht erwarten. TwentyDarkSeven haben letztlich ein genügsames Debüt aufgenommen, das mit klassischen Genre-Motiven kokettiert und von der Spielfreude seiner Musiker getragen wird. Das Ergebnis ist solide bis unterhaltsam und hat dabei ausreichend Charme, um aus dem Einheitsbrei hervorzustechen. Der Löwe hat gut gebrüllt, ein etwas mutigerer Nachfolger wäre durchaus willkommen.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 31.10.2014
Erhätlich über: Metalapolis Records (DA Music)
Facebook: www.facebook.com/pages/Twentydarkseven/499074630150705
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